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Gudrun Von Laxenburg - Panic!

Gudrun Von Laxenburg- Panic!

Skint / BMG / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 05.05.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Bis das Einhorn platzt

July Skone, Christoph Mateka und Daniel Helmer haben die Entstehungsgeschichte von Gudrun Von Laxenburg vermutlich bis zum Erbrechen erzählt. Aber sie ist halt auch gut. Die drei haben zusammen in einer Wiener WG gewohnt: ein gelernter Jazzdrummer, ein Hardrock-Gitarrist und ein klassischer Violinist. Angefragt, um auf der Party einer Freundin aufzulegen, kostümierte sich das Trio, karrte synthetisches Equipment an und spielte ein Live-Set zu und mit Techno-Tracks der Neunziger. Und weil die Atmung der Gäste im Hyper-Hyper-Bereich arbeitete, gärte fortan an der Ecke Gudrunstraße/Laxenburger Straße das Bandprojekt.

Am Anfang war also der Gig. (Es folgten noch viele weitere.) Für die Österreicher bestand nun die größte Herausforderung darin, das explosive und hemmungslose Live-Element in Songs zu gießen und aus dem, was Gudrun Von Laxenburg als Techno-Punk umschreiben, ein Album zu gießen. Dafür vergingen geschlagene viereinhalb Jahre. Aber nun drückt und dehnt sich "Panic!" aus den Boxen, wie von Hörern gewünscht und erhofft. Ruhe gibt es eigentlich nur in den ersten knapp zwanzig Sekunden des Openers "Planet of the arps": Weil der Electro-Clash anno 2017 höflich ist und nicht mit der Tür ins Haus fallen will.

Und damit man keinen falschen Eindruck erhält: Mit Punk oder Punkrock ist bei Gudrun Von Laxenburg das rohe, ungestüme Spielen gemeint, die energische Wucht, von Helmer und Mateka umgesetzt mit (analogen) Synthesizern. Skones Drumming vitalisiert die Rhythmik und verbindet die Band – zumindest dergestalt – mit Soulwax. Und wenn wir schon beim Namedropping sind, dürfte "Panic!" bei jenen Freunde finden, die Digitalisms "Blitz" mochten oder Rex The Dogs "Maximize". "Planet of the arps" indes lenkt die Hirnwindungen gen Chemical Brothers und auch verschiedene Schaffens-Etappen Daft Punks finden ihren Weg auf das Debüt des Wiener Trios.

In "Jonesy's lullaby" etwa erhält ihre "Discovery"-Phase einen sakralen Anstrich und mit "The return of the unicorn" gelingt Gudrun Von Laxenburg ein ähnlich nachhaltiges Outro wie "Contact" auf "Random access memories": Sogkräftige, verschlungene Riffs peitschen an, bis das Einhorn platzt und nichts übrig bleibt außer buntem Glitter. Bei "Moving water" zucken künstliche Streicher auf und treten damit synthetische Druckwellen los, "No one else" ist bis hin zu seinen gepitchten Vocals am tiefsten in den Neunzigerjahren verankert und "We are the beats" hält Händchen mit seinem Robotikkur-Schatten. Großer Spaß auch bei der spinnerten Off-Beat-Triebfeder "What whoop", das auch als Boys-Noize-Remix eines Mr.-Oizo-Tracks herhalten könnte. Flat Eric würde hier Wurst rauchen.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Revolution
  • Moving water (feat. Elaoui)
  • What whoop
  • The return of the unicorn

Tracklist

  1. Planet of the arps
  2. Revolution
  3. Losing control
  4. Moving water (feat. Eloui)
  5. No one else
  6. We are the beats
  7. Just can't get enough (feat. Pressyes)
  8. Jonesy's lullaby
  9. What whoop
  10. The return of the unicorn

Gesamtspielzeit: 42:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
joah
2017-05-03 16:07:43 Uhr
fetzt! 8/10

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-04-26 21:14:07 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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