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Becca Stevens - Regina

Becca Stevens- Regina

Ground Up / Membran
VÖ: 24.03.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Eure Hoheit

Ein Konzeptalbum ist "Regina" nicht, einen thematischen Überbau aber besitzt das erste wirkliche – Erklärung folgt – Soloalbum von Becca Stevens schon. Die 32-Jährige hat nach weitreichender Beschäftigung mit dem Leben der britischen Königin Elizabeth I. den Dunstkreis um einige Hoheiten erweitert. "She rose from water", verkündet die in North Carolina geborene Stevens im Opener "Venus", während Laura Mvula ehrerbietige vokalistische Dehnungen beisteuert. Königinnen aller Art, fiktional und real, bilden hier das lyrische Netz. Sowohl "Queen Mab" aus Romeo & Julia in einer kanonischen Darbietung auf synthetischem Groove als auch die rockende Hommage an den Queen-Frontmann Farrokh Bulsara in "Mercury".

Normalerweise arbeitet und veröffentlicht Stevens mit der Becca Stevens Band. Ihre Kollegen halfen auch fleißig bei den ausgefeilten Arrangements auf "Regina", und doch prangt ihr Name nun alleine auf dem Cover. Ein kleiner emanzipatorischer Akt, der ihr neue Freiheiten erlaubt. Und die nutzt Stevens beeindruckend. Bei den Stücken wähnt man sich immer wieder für ein paar Sekunden in klassischer oder barocker Umgebung und doch bindet sie es elegant ein in einen facettenreichen Genre-Ritt.

Man hört ihre Umtriebigkeit in der Jazz-Szene mit Snarky Puppy heraus, dezent World Music, Pop-Rock, R'n'B und viel Folk. Und das ist unter dem Strich am beeindruckendsten, wenn sie, die klassische Gitarre studiert hat, mit der Klarheit in ihrer Stimme zu gezupften E- oder Akustikgitarren ans Mikrofon tritt. Der wunderbare Titeltrack erinnert etwa an Singer-Songwriterinnen wie Tori Amos oder auch Vienna Teng. Und auch auch diese fragile Melodie in "Both still here", an der Ukulele und im Duett mit Jacob Collier, bleibt sofort im Ohr und zieht einen erst so richtig in "Regina": "If you're dreaming of sorrow save your tears for tomorrow / And smile when you're lost in the shadows."

Durch die umfassende (mehr-)stimmige Darbietung schweben die Stücke ein paar Zentimeter über der Bodenfläche; Streicher spielen fast beiläufig, gar zart auf – etwa in "Lean on" –; wie eigentlich all das eingesetzte Instrumentarium in den raffinierten Songgebilden eine Aura der Leichtigkeit umgibt. Das wiederum bietet der inhaltlichen Ebene enormen Gestaltungsraum, angefangen bei der selbstbewussten Abrechnung mit dem Ehemaligen in "45 bucks" bis zum Duett mit Alan Hampton über die unmögliche Liebe einer Königin und ihrem Verehrer. Niedergeschrieben in einem Brief bleibt sie zu Lebzeiten doch nur Suggestion: "We knew love / But only in our dreams." Zu guter Letzt holt sich Stevens für sieben Minuten als "The muse" David Crosby ins Boot und verpasst Stevie Wonders "As" eine ordentliche – mit Blick auf George Michael und Mary J Blige –, aber nicht die beste Neuinterpretation. Das ändert aber wenig an der, berechtigterweise, künftig häufiger auftretenden Frage, wer denn mit "Queen B" gemeint sein möge.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Queen Mab
  • We knew love (feat. Alan Hampton)
  • Regina
  • Ophelia

Tracklist

  1. Venus (feat. Laura Mvula)
  2. Lean on
  3. Both still here (feat. Jacob Collier)
  4. 45 bucks
  5. Queen Mab
  6. We knew love (feat. Alan Hampton)
  7. Mercury
  8. Regina
  9. Harbour hawk
  10. Well loved (feat. Laura Mvula)
  11. Ophelia
  12. The muse (feat. David Crosby)
  13. As (feat. Jacob Collier)

Gesamtspielzeit: 62:05 min.

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Armin

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2017-04-04 10:13:06 Uhr - Newsbeitrag
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