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The Apes - The fugue in the fog

The Apes- The fugue in the fog

Frenchkiss / Southern / EFA
VÖ: 31.01.2003

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Gorillas im Nebel

Was ist eigentlich Rockmusik? Stellen wir uns erst einmal ganz dumm. Das wichtigste überhaupt, das ist die Gitarre, möglichst derbe verzerrt. Musik ohne die sechs Saiten, die das Riff bedeuten, kann im Grunde gar keine Rockmusik sein. Oder etwa doch? Und was bitte haben Affen damit zu tun, mit solcherlei Ansichten ein für allemal aufzuräumen? "The fugue in the fog" gibt die Antwort: The Apes donnern sich mit all ihren Fäusten auf die Brust, pusten die Kehle mit einem kräftigen Röhren ordentlich durch und lassen das Blattwerk jedes Urwalds erzittern, der es wagt, in ihre Nähe zu kommen.

Zu Urwald paßt Urgewalt. Und mit dieser scheint der Vierer alle Zweifel ersticken zu wollen, bevor sie überhaupt aufkommen können. Ja, auf "The fugue in the fog" ist keine einzige Gitarre zu hören. Und das ist erst einmal völlig nebensächlich. Denn bei derart fetten Baßlinien wie bei "Black tears" - natürlich bis zum Anschlag durchs Fuzz-Pedal gejagt - und vor allem dem messerscharfen Georgel von Amanda Kleinman ist der natürliche Platz des Kopfes in der Schildkrötenposition: eingefahren. Während sich Schreihals Ozzy Osbourne zum öffentlichen Affen macht, klatschen uns The Apes ihre Songs mit derart doomiger Wucht vor die Füße, wie man sie seit "Iron man" und "Sabbath bloody sabbath" kaum mehr gehört hatte.

Von Anfang an scheinen also die Fronten klar abgesteckt zu sein: Hier brennt das Brett, und die Garage scheppert ehrfurchtsvoll im Takt. Doch was eben noch die Luft abzuschnüren schien, geht im nächsten Moment plötzlich reichlich auf die Nerven. Der gerade noch eingeschüchterte Kopf gewöhnt sich viel zu schnell an die immer gleiche Pentatonik der Orgel. Das heisere Gekeife von Paul Weil, der schwirrende Baß von Erick Jackson, Jeff Schmidts ausladendes Trommeln - nach spätestens zwanzig Minuten ist alle Verblüffung verpufft. Die Band ist durchschaut und ihr Konzept somit fürs Gesäß. "The fugue in the fog" ist jedoch kein Tritt in selbiges, sondern maximal noch ein leichtes Jucken. Der Weg in die Zukunft des Rock entpuppt sich somit als schlüpfriger als vermutet. Und für die Apes endet er an einer Bananenschale.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Black tears
  • Ape town

Tracklist

  1. Intro
  2. Black tears
  3. Lightning
  4. Mountain of steel
  5. Ape town
  6. Into the woods
  7. Apessounds
  8. The mind
  9. Smile program
  10. They spoke of secrets
  11. Land of ruin
  12. Blood & light
  13. Apes theme
  14. Apes salute

Gesamtspielzeit: 44:57 min.

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