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Ariana Grande - Dangerous woman

Ariana Grande- Dangerous woman

Republic / Universal
VÖ: 20.05.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ariana Plus Grande Que Normalement

So ganz rund läuft es nicht mit Ariana Grandes Image. Dezent exzentrisches Verhalten ist bei Sängerinnen zwar nicht die Neuigkeit, die die Leute hinterm Ofen hervor holt. Der Backlash in den USA, als Grande 2015 in einem Imbiss scheinbar Donuts anleckte und auch noch zu Protokoll gab, dass sie Amerika hasse, war aber nicht von schlechten Eltern. Die Amis mögen solche Bekenntnisse oder Provokationen eher nicht. Entschuldigung und Relativierung gab es anschließend, ein wenig angeknackst kam die Sängerin jedoch durchaus aus der Affäre heraus. Was man davon auf ihrem dritten Album "Dangerous woman" spürt? Natürlich gar nichts. Die Dame gibt sich keine Blöße und macht, was sie am besten kann: Sie thront auf einem ordentlich polierten Pop-Parkett.

Das allerdings war auch mindestens die Erwartung, nachdem der Vorgänger "My everything" nicht nur ein paar erfolgreiche Singles abwarf, sondern insbesondere auf ganzer Spielzeit überzeugte. "Dangerous woman" versucht erst gar keine Experimente, sondern knüpft an das an, was in erster Linie – Verzeihung – Grande groß gemacht hat. Der zurecht geschmähte Vorabhappen "Focus" wurde geschmackssicher entsorgt, stattdessen gab es Titeltrack und "Into you" als Appetizer – welche sich als Singles um Längen besser schlagen. Das Schema ist nicht neu, dennoch funktionieren beide Tracks verdammt gut, nutzen sich auch nach wiederholtem Hören nicht ab und dürften vergangene und zukünftige Entgleisungen wettmachen.

Die Produktion tut ihr Übriges dazu. Natürlich ist das Album mit der marktkompatiblen Loudness in Sachen Abmischung kein Hochgenuss für Audiofreaks, doch die zahlreichen originellen Einfälle werden subtil platziert, die Refrains explodieren im richtigen Maße. Mit "Moonlight" ist zudem ein stimmiger, sinnlicher Einstieg gelungen, welcher im Nachtbar-Blues von "I don't care" mit funkiger Gitarre seine Fortsetzung findet. Sehr wenige Schnitzer sind hingegen auf der Platte auszumachen. Das Lil-Wayne-Feature "Let me love you" bleibt eher öde, weil Wayne einfach nichts Aufregendes mehr einfallen will und der Song kaum zünden mag. Zudem verpufft "Knew better / Forever boy" nach einer überzeugenden Strophe in der erfolglosen Suche nach einem guten Refrain.

Sei es drum. Als dicke Entschädigung gibt es Macy Gray mal wieder in größerem Rahmen zu hören und ihr Duett "Leave me lonely" entpuppt sich mit Dramatik und passendem Kontrast der beiden Stimmen als Highlight des Albums. Auch Future punktet in "Everyday", welches seine innere Dynamik astrein ausnutzt. "Bad decisions" und "Touch it" sind schließlich wieder sehr gut funktionierende Club-Monster und man fragt sich, wie viel Makellosigkeit gesund ist für solch ein Album. Denn entgegen seinem Titel begibt sich "Dangerous woman" musikalisch kein bisschen in gefährliches Terrain. Im Sinne des Social-Media-Spaßes #makeanalbumsmaller müsste man an dieser Stelle "Mostly harmless woman" titeln. Aber das wäre fies gegenüber einer äußerst gelungenen und verteufelt effektiven Platte.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Dangerous woman
  • Into you
  • Leave me lonely (feat. Macy Gray)
  • Touch it

Tracklist

  1. Moonlight
  2. Dangerous woman
  3. Be alright
  4. Into you
  5. Side to side (feat. Nicki Minaj)
  6. Let me love you (feat. Lil Wayne)
  7. Greedy
  8. Leave me lonely (feat. Macy Gray)
  9. Everyday (feat. Future)
  10. Sometimes
  11. I don't care
  12. Bad decisions
  13. Touch it
  14. Knew better / Forever boy
  15. Thinking bout you

Gesamtspielzeit: 55:42 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9300

Registriert seit 26.02.2016

2017-05-29 11:10:39 Uhr
Inwiefern sie da Kapital draus schlägt, weiß wieder mal nur Achim.
Bisher gab es einen Tweet und die Tourabsage und jetzt nach einigen Tagen ein längeres Statement. Und was daran verwerflich ist, Bestattungskosten zu übernehmen und auf Funds zu verweisen, keine Ahnung.

Oceantoolhead

Postings: 2278

Registriert seit 22.09.2014

2017-05-27 14:10:37 Uhr
Auf einmal bekommt der Album (und Tour-Name) einen Sinn!
----
2017-05-27 14:06:50 Uhr
ja, und? wo in dem twitter-statement sagt sie mal was über islam/islamischen terror? wo? sie spricht das problem nicht mal an.
...
2017-05-27 13:48:16 Uhr
"Hauptsache Frisur und Makeup sitzen"? Wie bitte?
Informiert euch mal richtig und lest das: https://twitter.com/ArianaGrande/status/868164986887176192

Sie wird ein Benefizkonzert in Manchester geben. Außerdem übernimmt sie die Kosten der Beerdigungen. Die Tourtermine bis zum 5. Juni sind abgesagt worden. Anscheinend wird es danach aber weitergehen.

Die Frau ist selbst traumatisiert. Wie kann man ihr so einen Müll unterstellen?

Fastenbrechen mit Ariana
2017-05-27 12:21:43 Uhr
Ariana Grande did send wishes to her Muslim followers during Eid al-Adha, or the “Sacrifice Feast.” She posted on Instagrame, “Eid Mubarak to all my Muslim followers 🙂 ♡” in 2015.

https://www.instagram.com/p/BHhv-YDjEHw/
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