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Atoms And Void - And nothing else

Atoms And Void- And nothing else

Arctic Rodeo / Broken Silence
VÖ: 20.05.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Elementarteilchen

Manchmal braucht alles eben etwas Zeit. Arlie Carstens und Eric Fisher waren jahrelang befreundet, ehe sie gemeinsam musizierten – dabei sind beide quasi alte Hasen im Geschäft. Carstens spielte einst beim Indie-Post-Rock-Outfit Juno, Fisher arbeitete als Toningenieur mit diversen Bands und Solokünstlern zusammen, die den Weg nach Seattle fanden. Aus dem ehemals als Ghost Wars bezeichneten Projekt wurde schließlich Atoms And Void – im wahrsten Sinne das Ergebnis einer lebenslangen Freundschaft. Erste Demos entstanden bereits kurz nach der Jahrtausendwende, ehe das Duo 2014 sein Debütalbum "And nothing else" in Eigenregie und zunächst nur digital veröffentlichte. Satte weitere zwei Jahre dauerte es, bis nun der physische Release über ein Label erfolgt. Riecht das Ding mittlerweile nicht komisch?

Mitnichten, eher im Gegenteil. Die lange Reifezeit ist "And nothing else" außerordentlich gut bekommen, ebenso die schiere Masse an Kollaborateuren: Carstens und Fisher bekommen Unterstützung von Mitgliedern von Sunny Day Real Estate, Fleet Foxes, The Cave Singers, Minus The Bear, Built To Spill und vielen, vielen, vielen mehr. Zu viele Köche veredeln den Brei hier nur, verdorben wird gar nichts. Und jeder einzelne Beitrag zählt: "And nothing else" ist die Summe seiner einzelnen Teile, die Mischung aus Ambient und Rock in seinen diversen Experimental-, Post- und Alternative-Schattierungen erschließt sich in den individuellen Stücken kaum. Muss auch nicht, denn das große Ganze ist eine Wucht: Mal verspielt-zart wie "Golden shivers", das sich am Ende gar zu einer Tanznummer aufschwingt, mal düster-folkig wie der Lagerfeuer-Blues von "Destroyed, the sword of Saint Michael", mal krachig-aufbrausend wie der Opener "The architect and the atomizer".

Und auch sonst arbeiten sich Atoms And Void gemeinsam mit ihren Gästen durch die kunterbunte Adjektiv-Palette. Gar nicht verkehrt eigentlich. Denn mit jedem weiteren Hördurchgang offenbart sich "And nothing else" mehr, fallen neue Details auf, entfalten sich einzelne Stücke. "Lay down your weapons" mit seiner sanften Klaviermelodie und den behutsam eingestreuten Electronica-Elementen ist an zweiter Stelle in der Tracklist eher unprominent platziert und dennoch ein kleines, aber feines Highlight. Ähnlich verhält es sich mit dem vorletzten Stück "The conductor", dessen geradezu selige Instrumentierung mitsamt Mini-Blaskapelle nicht über den herzzerreißenden Text hinwegtäuscht, der sich nicht zwischen Wegstoßen und Heranziehen entscheiden kann. Am Ende ist womöglich beides richtig – oder auch egal. Denn schließlich sind wir alle nur Atome in einem leeren Raum. Nicht mehr. Aber immerhin auch nicht weniger.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Lay down your weapons
  • Golden shivers
  • The conductor
  • This departing landscape

Tracklist

  1. The architect and the atomizer
  2. Lay down your weapons
  3. Feathers from a bird
  4. Waves of blood
  5. For Sharon, with love
  6. Golden shivers
  7. Destroyed, the sword of Saint Michael
  8. Virginia long exhale
  9. The Earth countered
  10. Lowercase blues
  11. The conductor
  12. This departing landscape

Gesamtspielzeit: 47:50 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2016-05-29 14:05:28 Uhr
Ja, das werde ich jetzt auch mal tun.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10783

Registriert seit 23.07.2014

2016-05-24 22:35:26 Uhr
Vorhin mal reingehört, hat eine sehr schöne Atmosphäre und klingt ziemlich gut. Kann man sich anhören.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-05-24 22:29:46 Uhr
Frisch rezensiert.

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