Walking On Cars - Everything this way
Virgin / Universal
VÖ: 06.05.2016
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
99 Luftballons
Winter. Ein entlaubter Baum steht im Nebel. Schwarzweißaufnahme. Tristesse. Ja, das Leben ist manchmal scheiße. Doch: Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Oder aber ein Schwarm bunter Luftballons. Das Artwork des Debütalbums von Walking On Cars zeigt eben Beschriebenes. Im Gegensatz zu den Ballons allerdings, bleibt die Musik des irischen Fünfers durchweg luftleer.
Ein bisschen Fame haben sich die vier Buben und das Mädel trotz stetigen Vakuums dennoch erarbeitet: Platz 18 Ende April 2016 für "Speeding cars" in den deutschen Charts, die erste Single der Platte. Unweigerlich entwickelt sich vor dem geistigen Auge im Zuge der Namenswahl die Assoziation an "Chasing cars", den 2006er Hit von Snow Patrol. Auch musikalisch ist das nicht weit hergeholt. Gitarrenmusik mit Piano und weinerlichen Versen über Liebe und so. Der Chorus mit seinem "Heya heya heya hey-ya" und das absolut unnötige Gitarrensolo im letzten Songdrittel verhelfen dem Stück aber schließlich doch in freudvollere Gefilde.
Bleiben wir beim Unnötigen: "Two stones" macht mit seinem "Hallelujah"-Kehrvers einen auf modernen Pop-Worship. Dabei geht es natürlich gar nicht um Gott, sondern um zwei Herzen. Schon wieder. Kantenlose Grütze, genau wie "Love backs down", welches auf elektronische Einspieler setzt und wie das Gros der Titel auf "Everything this way" in der zweiten Hälfte auf eine allzu gefällige Steigerung setzt. Bei "At gunpoint" verschwimmen die Genre-Grenzen vollends: als würden Chad Kroeger und Katy Perry ein Duett aufnehmen. Einziger Lichtblick und das vor allen Dingen wegen der mitreißenden Melodie: "Hand in hand". Klingt wie eine glattproduzierte Version von Jimmy Eat Worlds "Bleed American" und damit besser als der Rest.
Der Ballon macht aus dem nominellen Nichts ein Etwas und so tun es auch Walking On Cars. Die Iren betreiben Horizontverschönerung. Allerdings mit geringer Halbwertszeit: Wie der Ballon in den Höhen der Atmosphäre verschwindet, wird schon bald jede Erinnerung an Walking On Cars null und nichtig sein. Kein Grund, traurig zu sein.
Highlights
- Hand in hand
Tracklist
- Catch me if you can
- Two stones
- Don't mind me
- Ship goes down
- Speeding cars
- Love backs down
- Always be with you
- Hand in hand
- At gunpoint
- Tick tock
- Flying high falling low
- As we fly south
Gesamtspielzeit: 45:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Monsters |
2019-05-12 21:06:49 Uhr
Gestern Abend mein drittes Konzert dieser phantastischen Liveband erlebt. WALKING ON CARS...eure Halbwertszeit wurde verlängert...die Fangemeinde dankt euch, dass ihr es trotz dieser fundierten Kritik zu einem weiteren Album gebracht habt... |
Naja |
2016-05-04 14:35:47 Uhr
Der Snow-Patrol-Vergleich aus der Rezi hinkt unglaublich. |
Stenmark |
2016-05-03 22:27:22 Uhr
Gestern live gesehen. Leider belanglos. Keine Ahnung warum Haldern die Band gebucht hat. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26286 Registriert seit 08.01.2012 |
2016-05-03 18:29:42 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Ganz schlimme Musik |
2016-04-30 01:31:12 Uhr
Nickelback in noch öder. |
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Referenzen
The Fray; Nickelback; OneRepublic; The Script; Lifehouse; Snow Patrol; Parachute; Maroon 5; Howie Day; Train; James Morrison; Coldplay; Mat Kearney; Keane; Matchbox Twenty; Imagine Dragons; Ed Sheeran; John Mayer; James Blunt; Plain White T's; Rob Thomas; Hurts; Travis; Athlete; Stereophonics; White Lies; The Feeling; The Verve; U2; The Calling; Goo Goo Dolls; Daughtry; Hoobastank
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- Walking On Cars - Everything this way (7 Beiträge / Letzter am 12.05.2019 - 21:06 Uhr)