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Thao & The Get Down Stay Down - A man alive

Thao & The Get Down Stay Down- A man alive

Domino / GoodToGo
VÖ: 04.03.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Schüttel Deinen Speck

Es gibt sie doch immer wieder, die Alben, die Künstlern leicht von der Hand gehen. Ohne Schreibblockaden, quälende Studio-Sessions oder tonnenweise verworfene Songideen. Thao & The Get Down Stay Down fassten den Entschluss, ihr fünftes Album musikalisch beat- und basslastig zu gestalten und thematisch das schwierige Verhältnis zwischen Frontfrau Thao Nguyen und ihrem Vater aufzugreifen – und siehe da, "A man alive" schrieb sich fast von ganz alleine. Doch neben der dominanten Rythmus-Sektion und den persönlichen Texten besticht die Platte vor allen Dingen durch ihre Leichtigkeit und Experimentierfreude.

So loten die Kalifornier neben bandtypischen Kompositionen, wie dem mit ordentlich Groove und zappeligen Bass ausgestatteten Ohrwurm "Astonished man" oder dem herrlich beiläufig eingespielten "Slash/Burn", ohne hörbare Anstrengung ihren Soundkosmos aus. In "The evening" klingen Thao und Band beispielsweise wie eine Light-Version von The Strokes und steuern immer wieder Richtung Hymne, nur um kurz vor der Ziellinie doch die Abzweigung gen Seltsamkeit zu nehmen. "Fool forever" spielt erfolgreich mit Reggae-Anleihen, "Meticulous" vermischt Rap-Parts der Salt'n'Pepa-Ära mit wunderlichen Störgeräuschen und klingt trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen großartig. Besonders gelungen ist auch "Departure", das neben interessanter Dynamik auch mit einem tollen Refrain und großartigen Lyrics aufwarten kann. "We are not born for departure, but we do learn to take it." Wenn das mal nichts fürs Poesiealbum ist.

Der besondere Reiz von "A man alive" liegt daneben im Unfertigen und Spontanen, das den meisten Songs inne wohnt. Dadurch wirkt der Sound so lebendig wie auf keinem der bisherigen Werke von Thao & The Get Down Stay Down. Mut zum Minimalismus findet man hier ebenfalls an allen Ecken und Enden. Zwar schlägt die Leadgitarre auf "Nobody dies" immer die selbe Saite an, aber es ist nun mal genau die Saite, die am besten zum Rest passt. Auch das simpel gestrickte "Give me peace" könnte von der Melodieführung auch als Kinderlied fungieren und genau wie in diesem Genre üblich bekommt man es tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Die Frischzellenkur in Form des neuen Albums kam für den Alternative Folk Rock der einstig gehypten Band aber auch genau zur richtigen Zeit, sind die letzten Veröffentlichungen doch eher durch einen hohen Anteil an Austauschbarkeit aufgefallen, beziehungsweise unter dem Radar verschwunden. Bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Streich von Thao und ihren musikalischen Mitstreitern genauso locker aus der Hüfte geschossen werden kann. Dann kann die Hörerschaft weiterhin selbige so schön dazu schwingen.

(Marco Cianci)

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Highlights

  • Astonished man
  • Departure
  • Give me peace

Tracklist

  1. Astonished man
  2. Slash/Burn
  3. The evening
  4. Departure
  5. Nobody dies
  6. Guts
  7. Fool forever
  8. Millionaire
  9. Meticulous bird
  10. Give me peace
  11. Hand to God
  12. Endless love

Gesamtspielzeit: 41:40 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

saihttam

Postings: 2360

Registriert seit 15.06.2013

2016-11-14 18:50:37 Uhr
Cooler Stil! So schön verschroben. Werde ich mir bestimmt noch mal anhören.

Randwer

Postings: 2757

Registriert seit 14.05.2014

2016-04-16 19:51:46 Uhr
Ich habe das Album gerade im zweiten Durchlauf und muss feststellen, es bereitet mir einen gehörigen Batzen Freude.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2016-03-30 22:32:20 Uhr
Frisch rezensiert.

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