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The Jezabels - Synthia

The Jezabels- Synthia

MGM / Caroline / Universal
VÖ: 12.02.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Nicht zwingend

Vor exakt zwei Jahren, an ähnlicher Position, im linken Bereich der Plattentests.de-Startseite, unter "Neue Rezensionen". Der (vermutlich ähnlich schreibende) Rezensent verlautete: "Einen vermeintlichen Hit aus The Jezabels' zweitem Album herauszuheben, ist nicht wirklich leicht (...). Weil The Jezabels Musiker sind, die ein gutes Gespür für Melodien und Harmonien haben." Womit die Brücke zu Album Nummer drei von Australiens Vorzeige-Bombastpop-Band hergestellt wäre. Denn in punkto Songwriting hat der Vierer natürlich nichts verlernt.

Mit einer simplen Gleichsetzung zu "The brink", das opulenter klang als das Debüt "Prisoner", jedoch würde man dem Drittwerk in Anspruch und Klangwelt nicht gerecht werden. Denn "Synthia" geht sehr wohl den nächsten Schritt. Dieser beruht einerseits, wie der Albumtitel schon andeutet, im prominenten Einsatz diverser Synth-Geräte, die man in etwa so aus Songs von Achtziger-Synthpop-Größen wie Cyndi Lauper kennt. "My love is my disease" ist so ein Kandidat, der dieser Dekade seine Reminiszenz erweist, aber dennoch nach Moderne klingt.

"Unnatural" wird ebenfalls von Synthies getragen, ist aber verschrobener, melancholischer. Die Melange aus 80s-Pop und 90er-Alternative, aus leichtem Synthpop und schwer zu erklimmenden Gitarrenwänden, die The Jezabels auf ihrem dritten Album bieten, reicht von berauschender Ruhe bis hin zu flackernder, wuchtiger Ekstase – und das manchmal innerhalb eines einzigen Songs, wie das tolle "Smile" zeigt. Die Kompositionen leben von Hayley Marys zart-theatralischer Stimme und werden immer wieder von der großartigen Rhythmusarbeit Nik Kalopers angepeitscht oder ausgebremst.

War der Spannungsaufbau ihrer Stücke von zart zu fulminant schon immer ein Markenzeichen der Band, brechen The Jezabels mit den epischen Siebenminütern "Stand and deliver" und "Stamina" auch diese Grenzen weiter auf. Gerade der Opener vereint dabei mindestens zwei eigenständige Songs, gibt sich zunächst zerbrechlich, später kämpferisch. Auch thematisch ist "Synthia" ein Albumtitel, der für den Anspruch dieser neuen Songs steht. In denen Sängerin Hayley Mary Rollen- und Geschlechter-Klischees in der Gesellschaft anprangert und dabei ebenjene in der Rockmusik hinterfragt – und dabei klarstellt, dass Männer eben nicht zwingend authentisch und Frauen synthetisch sein müssen. "Synthia" ist in diesem Kontext das authentischste Statement, was The Jezabels beisteuern können. Wohin das in zwei Jahren führen wird? Wir sind gespannt.

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Stand & deliver
  • Smile
  • Come alive
  • Pleasure drive

Tracklist

  1. Stand & deliver
  2. My love is my disease
  3. Smile
  4. Unnatural
  5. A message from my mother's passed
  6. Come alive
  7. Pleasure drive
  8. Flowers in the attic
  9. If ya want me
  10. Stamina

Gesamtspielzeit: 54:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

ToniDoppelpack

Postings: 325

Registriert seit 14.06.2013

2016-03-03 16:41:05 Uhr
Das ist definitiv eine Return to Form nach dem meines Erachtens doch schwächelnden The Brink. Ähnlich zu den EPs und Prisoners wieder mit viel interessanteren und dynamischeren Songstrukturen, wenn auch wie der Name sagt etwas Synthie-lastiger.

eric

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 2799

Registriert seit 14.06.2013

2016-02-11 14:37:46 Uhr
Ist eine durchweg gute, interessante Platte, japp. An manchen Stellen wird es mir auf Dauer aber einen Tick zu theatralisch. Bloß gut, dass sie die wuchtigen Gitarrenparts noch ausreichend prominent platziert haben. Und: Das Drumming ist großartig!

Vennart

Postings: 851

Registriert seit 24.03.2014

2016-02-10 23:51:15 Uhr
Kenne wohl keine andere Band, die für mich mit jedem Release derart kontinuierlich besser wurde. Die erste Ep war ganz ok, die dritte Ep schon richtig gut und die beiden Alben sind nur noch famos.
“The brink“ war mein Lieblingspopalbum des Jahres 2014, mal sehen, ob sie diesen Trend fortsetzen können. Auch wenn ich das nicht glaube, erhoffe ich mir vom neuen Album fast schon Meisterwerklevel. Die Rezension verspricht schonmal einiges.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2016-02-10 22:23:58 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?

Pepe

Postings: 433

Registriert seit 14.06.2013

2016-01-22 18:56:31 Uhr
Ein neuer Song: "Pleasure Drive"

https://vimeo.com/152571018

Recht eingängiger Refrain. Mir gefällt's.
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