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Kylie Minogue - Kylie Christmas

Kylie Minogue- Kylie Christmas

Parlophone / Warner
VÖ: 13.11.2015

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Geili Geili Tannebaum

Pop, Du altes Monster. Alle Jahre wieder verleibst Du Dir Weihnachten ein, den Leibhaftigen unter den Feiertagen, die Zeit der besinnlichen Sinnlosigkeit und sinnlosen Besinnlichkeit. Und dieses Mal legst Du mit "Kylie Christmas" ein weiteres Argument dar, warum Du wirklich nirgendwo etwas zu suchen haben solltest, weder unterm Tannenbaum noch auf der Weihnachtsfeier. Denn das neue Werk der 47-jährigen Australierin hat so gar nichts von Ruhe oder Stimmung an sich. Jedem Song legt Minogue ordentlich Swing, Gitarren oder Bläser drunter, dass es nur so knallt.

Vielleicht unfair, jetzt den Teufel an dieser Stelle austreiben zu wollen. Aber dieses Album, es ist leider einfach nicht gut, auch wenn Minogue seit Jahrzehnten ja den "Where the wild roses grow"-Bonus mit sich rumschleppt und deswegen in Indie-Kreisen neben Katy Perry und Lady Gaga bei den irgendwie okayen Popsternchen steht. Es fängt mit der Produktion an, alles hat Minogue hier glattgebügelt. Selbst wenn einmal der Verdacht von Ruhe auftaucht, schiebt sie ihm mal schnell ein bisschen Powerpop unter und fertig ist die Kiste. "Every day's like Christmas" könnte eine nette entspannte Ballade sein, zu der man dem Schnee beim Fallen zuschauen könnte, stattdessen hier ein Beat, da ein Effekt, hier noch eine Glocke, muss ja schließlich doch ein wenig nach Weihnachten klingen. Dann wäre da das Duett mit Frank Sinatra, bei dem direkt die Frage aufkommt: Warum? Weil es keinen Gott gibt.

Den einzigen richtigen Lichtblick gibt "Christmas wrapping" mit Iggy Pop, was Minogue so überdreht hat – es könnte als Ironie durchgehen. Und hier passen dann auch die Gitarren, das ist Eskalation, man will sich den Rentierpullover vom Leib reißen und über den Gabentisch tanzen. Alleine die Fanfaren im Refrain entschädigen für den Rest dieses Albums. Geili Geili Tannebaum und ab dafür.

Und dann folgt wieder irgendein transusig-schiefes Stück, das Ruhe bringen soll wie "2000 miles", aber das gibt auch nur das fünfhundertsiebenundzwanzigste Abziehbild von einem Song, der in Filmen dann läuft, wenn jemand die Tür öffnet und da vollkommen unerwartet genau die Person steht, die ja eigentlich am anderen Ende der Welt, das ist ja Wahnsinn, wie hast Du das, es ist so wunderschön, oh bitte. Hier nun die irgendwelche Vergleiche zu unliebsamen Geschenken herzustellen, wäre gemein und unfair, schließlich halten Socken immerhin die Füße warm. Wer auf 13 Songs hören will, was derzeit in der Popmusik falschläuft, hier entlang. Denn "Kylie Christmas" hat nicht eine interessante Idee abseits davon, Iggy Pop mal ins Studio eingeladen zu haben. Das Tempo, die Dynamik, den Aufbau, die Stimmung, all das hat jedes Sternchen mit mehr als drei Alben auf einer Weihnachtsplatte in die Diskographie geschummelt. Es macht ja auch nichts, dass die Songs bekannt sind, im Gegenteil; der Wunsch ist aber doch legitim, dass sich ein Künstler die Mühe gibt, irgendetwas Individuelles in dem Sound unterzubekommen? Aber vielleicht ja nächstes Jahr. Danke, Pop. Und grüß den Krampus.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Christmas wrapping (with Iggy Pop)

Tracklist

  1. It's the most wonderful time of the year
  2. Santa Claus is coming to town (feat. Frank Sinatra)
  3. Winter wonderland
  4. Christmas wrapping (with Iggy Pop)
  5. Only you (with James Corden)
  6. I'm gonna be warm this winter
  7. Every day's like Christmas
  8. Let it snow
  9. White December
  10. 2000 miles
  11. Santa Baby
  12. Christmas isn't Christmas 'til you get here
  13. Have yourself a merry little Christmas

Gesamtspielzeit: 40:17 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
weicheier de luxe
2015-12-06 15:00:46 Uhr
ein männlicher rezi schreiber zu dieser musik.
sowas muss agentin jennifer erledigen.
frauenmusik - frauenrezischreiberin
Arm-in Darm
2015-12-02 20:12:43 Uhr
KYLIE CHRISTMAS, sowas lächerliches selten gelesen. präsentiert von ARMIN, der keeper of cool promotion.
Bert
2015-12-02 15:12:22 Uhr
Ihr braucht die CD sicherlich nicht mehr...ich hätte diese gerne...geht das wohl?
Daumen hoch für...
2015-12-02 15:03:59 Uhr
... "Warum? Weil es keinen Gott gibt."

Herrlich! :D

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26411

Registriert seit 08.01.2012

2015-11-30 23:25:54 Uhr
Frisch rezensiert!

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