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Die Aeronauten - Heinz

Die Aeronauten- Heinz

Rookie / Cargo
VÖ: 23.10.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Für Kopfhörer

"Es hat keinen Sinn, aufzustehen" singen sie passenderweise auf niederländisch. Einen Satz, der an sich schon so mehrdeutig ist, in einer Fremdsprache zu singen, die zumindest hier von vielen eher erahnt als wirklich verstanden wird, ist ein Paradebeispiel für den Humor der Aeronauten. Vermutlich ist das sogar weniger ihr Humor, sondern ihre Art zu sagen: "Müsst ihr halt mal mitdenken." Pure Unterhaltung mit Kopf ausschalten gibts woanders. Und trotzdem, auf den zehn Alben, die die Schweizer bisher herausgebracht haben, war insgesamt mehr Zynismus als auf ihrem neuen Zögling, der auf den Namen "Heinz" hört. Jetzt herrscht mehr Gelassenheit.

Es wird weniger genölt. Was vermutlich auch daran liegt, dass drei der elf Stücke instrumental gehalten sind. Die Instrumentals klingen wie Improvisationen und sind deshalb so bezeichnend für dieses Album. Dabei steht die Improvisation nicht für Laissez-faire und Nachlässigkeit, sondern für die Selbstsicherheit, die man sich leisten kann, wenn man weiß, das wird schon, weil man es einfach kann. Die Instrumentals wirken aber in ihrer Lässigkeit auch versöhnlich. Viele "Heinz"-Songs sind ziemlich klassische Swing-Stücke und, naja, Swing klingt eben selten genervt oder angefressen. Da ist nicht so viel Platz für den Aeronauten-typischen Zynismus.

Der blitzt nur ab und zu auf, bei "Hey Fettsack!" zum Beispiel. Da thematisieren die Schweizer das Du und Ich und die Fallstricke dazwischen: "Hey Fettsack, Du gefällst mir / Sag, wenn ich Dir im Weg stehe / Du bist mein bester Freund, oder?". Dieses kleine "oder?" ist, ähnlich wie das auf niederländisch gesungene "Es hat keinen Sinn aufzustehen", eine köstliche Kostprobe der Aeronauten-typischen Sprachverwirrung: Ist es eine Frage, um sich der Freundschaft noch einmal zu vergewissern? Oder kommt nach dem "oder?" noch etwas? Verwirren in Sachen Interpretation ihrer Lieder – das nimmt sich die Band auch nach 24 Jahren noch gerne heraus. Zusammen mit den mal jazzigen, mal swingenden Instrumentals gibt das eine sehr lässige, intelligente Mischung. Die Aeronauten-Mischung eben.

(Kerstin Petermann)

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Highlights

  • Schaffhausen calling
  • Jeder ist eine Insel
  • Hey Fettsack!

Tracklist

  1. Schaffhausen calling
  2. Mittelland
  3. Heinz
  4. Ghost detective
  5. Jeder ist eine Insel
  6. DrÜ Tag RÄge
  7. Nakajima Island horror
  8. Ottos kleine Hardcore Band
  9. Hey Fettsack!
  10. Blind
  11. Ik heb geen zin om op te staan

Gesamtspielzeit: 44:38 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
fakeboy
2015-10-27 12:15:00 Uhr
Hervorragendes Album. Aber was steht da in der Rezi von "Swing"? Das meiste ist recht funky und zieht stark Richtung Disco, allen voran der Opener "Schaffhausen calling". Ausnahme ist die wunderbare "The Passenger"-Reminiszenz "Ottos kleine Hardcore Band". Das ganze Album versprüht sehr viel The Clash-Vibe, man kann sich gut vorstellen, dass so der Nachfolger von "London Calling" getönt hätte, wenn The Clash damals nicht Richtung Sandinista ausgeufert wären. Und wenn The Clash damals nach Schaffhausen gezogen wären...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26281

Registriert seit 08.01.2012

2015-10-21 22:14:36 Uhr
Frisch rezensiert!

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