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Monolord - Vænir

Monolord- Vænir

Riding Easy / Cargo
VÖ: 10.07.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Höllenforscher

Manchmal ist alles ganz einfach: Monolord machen Doom. Ihr neues Album "Vænir" ist ziemlich gut geworden. Es ist laut, es ist langsam und die Lieder sind lang. Geradezu konservativ mutet es an, wenn sich Riff an Riff reiht und Gitarre, Bass und Schlagzeug monumentale Lärmkaskaden errichten. Und natürlich hat man derlei Musik auch schon mal gehört, vor allem Electric Wizard beeinflussen deutlich hörbar den Sound des schwedischen Trios. Doch Monolord verstehen ihr Handwerk: Unterstützt von einer äußerst volltönenden und druckvollen Produktion zelebrieren die drei Musiker auf "Vænir" die reine Lehre des Doom, ohne dabei altbacken oder gar plagiaristisch zu klingen.

Besonders eindrücklich ist auf "Vænir" der Gitarrensound geraten. Dröhnend und verzerrt ist er, jedoch niemals schneidend. Die analoge Wucht der Saitenklänge fügt sich hervorragend zum meist groovig-verschleppten Rhythmusfundament, wobei besonders Drummer Esben Willems eine gute Figur abgibt. Seine technische Finesse äußert sich nicht in verrückten Breaks und verdrehten Polyrhythmen, sondern in der totalen Reduktion aufs Allernötigste. Jeder Hieb auf die Snare, jeder Beckenschlag ist richtig und wichtig. Der Freiraum, der so den anderen Instrumenten zur Verfügung steht, wird mit großer Konsequenz gefüllt. Wenn etwa in "Died a million times" plötzlich das Tempo angezogen wird, und die Band ihr Bestes gibt, einen Bulldozer zu mimen, dann ist jeder Widerstand zwecklos.

Während andere Vertreter des Genres in Sachen Gesang eher gutturales Grollen präferieren, gehören Monolord der psychedelischen Schule an: Thomas Jägers klares Organ verschwindet fast vollständig hinter Flanger- und Halleffekten, und erweckt so den Eindruck, von weither zu erschallen. Gerade der Kontrast zwischen instrumentaler Breitseite und vokalem Understatement sorgt für wohliges Unbehagen. Egal, ob in dem bleiern dahinkriechenden Opener "Cursing the one" oder dem psychotischen "Nuclear death": Die Gänsehaut lauert hinter jeder Taktgrenze. Nur ein einziges Mal gönnen die Männer aus dem Norden dem Ohr eine kleine Verschnaufpause: Das folkige Interlude "The cosmic silence" wirkt wie eine Oase der Ruhe und Hoffnung nach all dem infernalischen Getöse. Doch jeder weiß, was kommen muss. Und es kommt: 17 Minuten Musik gewordene Lava aus dem Schlund des Hades. Wer nach "Vænir" noch steht, ist erdbebensicher.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Died a million times
  • Vænir

Tracklist

  1. Cursing the one
  2. We will burn
  3. Nuclear death
  4. Died a million times
  5. Cosmic silence
  6. Vænir

Gesamtspielzeit: 52:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

matinioh

Postings: 174

Registriert seit 28.09.2017

2017-10-20 10:15:25 Uhr
Doom-Metal-Band aus Schweden

Bis auf "Cursing The One" und "Died A Million Times" nicht so der Bringer. Besser das Album "Empress Rising (2014)" oder das neue Meisterwerk "Rust (2017)" besorgen.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-09-09 22:10:49 Uhr
Frisch rezensiert!

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