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John Mayall - Find a way to care

John Mayall- Find a way to care

Forty Below / H'Art
VÖ: 04.09.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Bluesgeschichtsstunde des Veteranen

Seit den 1960er-Jahren laboriert John Mayall, der "Vater des weißen Blues", an seinem Genre. Über die Jahre hat er mit seinen Bluesbreakers darüber hinaus auch eine Art Ausbildungsstätte verantwortet. Mitglieder von Fleetwood Mac, Eric Clapton oder Mick Taylor – alle gingen sie durch die Mayall-Schule. Und wurden zu Legenden. Der Brite selbst hingegen stellte sich lieber quer, spielte den Blues untypisch auf Flöten und Vibratophonen, baute Jazz-Elemente ein oder verzichtete komplett auf Percussions. Irgendwo auch zum Leid einer kommerziellen Karriere. Insgesamt wurden bisher über 70 Alben von und mit Mayall veröffentlicht.

"Find a way to care" ist hingegen traditionell oder Blues-konservativ geraten. Albumtitel wie Tracklist können auch als phlegmatischer Kommentar gegen Innovationen gelesen werden. Die meisten interpretierten Stücke stammen von anderen. Das im Original gitarrenlastige "Long distance call" von Muddy Waters trägt Mayall hauptsächlich vom Klavier aus, ein Kniff der das Album kennzeichnet. Percy Mayfields "The river's invitation" wird energischer gemacht, schneller gespielt und von einer Bläsersektion interveniert, die eine ganz eigene Dringlichkeit bietet. "Mother in law blues", bekannt geworden durch Johnny Winter, wird recht ökonomisch um kleine, die Mundharmonika malträtierende Parts erweitert. Man muss sich aber lediglich dieses Videodokument zur Entstehung anschauen, um von der Begeisterung der Urheber förmlich angesteckt zu werden. Mayall singt leicht röhrend, wurde in der Produktion jedoch stimmlich bedeckt, weil das eben besser in diese geschichtsträchtige Zusammenstellung passt.

"Drifting blues" indes wurde schon von vielen gespielt. An dem Standardblues von Johnny Moore's Three Blazers von 1945 versuchten sich Ray Charles, Chuck Berry und Eric Clapton. Mayalls Variante ist, erneut mit dem Piano-Kniff und etwas verlangsamt, eine hörenswerte Bereicherung. Einen Grammy hat Mayall nie erhalten, in der Rock and Roll Of Fame fehlt jede Spur zu ihm. Doch nun ist er stolze 81 Jahre alt und ein echter Veteran, der sich auf seine eigene Art dazu auserkoren fühlt, alles zu tun, um die wahren Blues-Helden nicht in die Vergessenheit abrutschen zu lassen. Dabei ist er doch selbst einer von ihnen.

(Maximilian Ginter)

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Highlights

  • I feel so bad
  • Drifting blues

Tracklist

  1. Mother in law blues
  2. The river's invitation
  3. Ain't no guarantees
  4. I feel so bad
  5. Find a way to care
  6. Long distance call
  7. I want all my money back
  8. Ropes and chains
  9. Long summer days
  10. Drifting blues
  11. War we wage (Bonustrack)
  12. Crazy lady (Bonustrack)

Gesamtspielzeit: 46:30 min.

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Armin

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2015-08-19 01:12:25 Uhr
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