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Mac McCaughan - Non-believers

Mac McCaughan- Non-believers

Merge / Cargo
VÖ: 01.05.2015

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Der Pate

Mac McCaughan lebt eigentlich in einem selbst geschaffenen Paradies. Nicht nur, dass er Frontmann bei den Indie-Lieblingen Superchunk ist, nein, darüber hinaus gründete er mit dem Label Merge Records auch eine der wichtigsten Plattenfirmen der vergangenen zwanzig Jahre. Hier erschienen Platten von Arcade Fire, Dinosaur Jr., Caribou und Spoon, – alleine dafür also sollte man McCaughan mal einen großen Präsentkorb überreichen. Und auch sonst birgt das Dasein als Musiker und Entrepreneur fast nur Vorteile: Er kann bequem, praktisch von zuhause aus, seine eigenen Songs releasen und muss sich nie groß Sorgen machen, auf Material sitzen zu bleiben. Was wohl ohnehin nicht passieren würde. Mit "Non-believers" erscheint nun die erste Solo-Platte des 47-Jährigen. Darauf gibt es unaufgeregten Indie-Rock zu hören, vorgetragen mit Lakonie und Lässigkeit, womit das Album ganz in der Tradition seiner Hauptband steht.

Grundsätzlich lässt es McCaughan auf "Non-believers" extrem ruhig angehen: Seine Songs sind sanftmütig und tiefenentspannt, agieren geschmeidig von innen heraus, sodass man ebenjene Herangehensweise manchmal vielleicht sogar mit Langeweile verwechseln könnte. Das eröffnende "Your hologram" wischt sich erst mal langsam den Schlaf aus den Augen, entfaltet in seiner Verträumtheit aber wirklich eine herrlich-melancholische Grundstimmung, die sich so oder so ähnlich durch das komplette Album zieht. Im folgenden "Lost again" setzt McCaughan auf repetitive Gitarrenfiguren, die in ihrer Akkuratesse auch in die geometrisch-quirligen Soundlandschaften von The Sea And Cake passen würden. Doch der umtriebige Pate des US-Amerikanischen Indie-Rock setzt für sein Solo-Album nicht nur aufs klassische Gitarren-Outfit: Für "Mystery flu" nutzt er sanft brummelnde Synthies, die die generell sehr herbstlich-warme Atmosphäre der Platte weiter intensivieren.

"Our way free" wippt beschwingt-beschwipst durch sommerliche Alleen, verbindet dabei den klassischen Gitarrenpop mit der entflammten Liebe zu Tastenklängen und zaubert letztlich ein Lächeln aufs Gesicht. McCaughan weiß, wie man catchy Songs schreibt, ohne zu pathetisch zu werden. Klar, manchmal ist ebenjener Grat, den der Grandseigneur auf "Non-believers" geht, schmal, doch die überwiegende Mehrzahl der Kompositionen ist äußerst schlüssig: Die Balance zwischen Euphorie und Melancholie hält McCaughan meist mit traumwandlerischer Leichtigkeit, und auch die Refrains sitzen dort, wo sie sich wohlfühlen. Bestes Beispiel hierfür ist die somnambule Halbballade "Real darkness", die sich Richtung Nachthimmel schwelgt. Auch wenn es – ob der eingangs erwähnten Grundvoraussetzungen – eigentlich ja kaum Grund zur Schwermut gibt: McCaughan weiß damit umzugehen.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Your hologram
  • Our way free

Tracklist

  1. Your hologram
  2. Lost again
  3. Only do
  4. Mystery flu
  5. Our way free
  6. Box batteries
  7. Real darkness
  8. Barely there
  9. Wet leaves
  10. Come upstairs

Gesamtspielzeit: 40:22 min.

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Jennifer

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2015-06-17 22:10:45 Uhr
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