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Beth Hart - Better than home

Beth Hart- Better than home

Mascot / Rough Trade
VÖ: 10.04.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

... aber herzlich

Um so zu klingen wie Beth Hart, muss man wohl gelebt haben wie Beth Hart. Drogen und Depressionen beherrschten lange Zeit ihr Leben, schienen der vielversprechenden Karriere der Kalifornierin frühzeitig ein Ende zu setzen. Glück mit Unglück, bringt Hart doch dadurch die ideale Blues-Rock-Biographie mit, die nicht nur inhaltlich einiges zur künstlerischen Verarbeitung hergibt. Für jeden Exzess, für jedes Auf und jedes Ab scheint sich ein eigenes Stimmband gebildet zu haben, was Hart eine authentische und vielseitige Leidenschaftlichkeit verleiht, wie man sie sonst nur von Genregrößen wie Janis Joplin kennt, die von ihr einst in einem Musical verkörpert wurde.

Deutlicher noch als auf ihren bisherigen Soloalben geht Hart in sich, übt sich mit "Better than home" darin, vergangene Erfahrungen aufzuarbeiten und ihre inneren Dämonen zu domestizieren. Dabei ist die Platte kein im eigentlichen Sinne aufregendes Album, denn die von Hart selbst geschriebenen Songs zeigen mit Ausnahme des spritzigen "Trouble" und des nicht minder beschwingten "The mood that I'm in" nahezu durchweg die ruhige, nachdenkliche Seite der 43-Jährigen. So ist "Better than home" zwar eine leicht verdauliche, aber keineswegs seichte Erfahrung, was neben den verarbeiteten Lebensthemen vor allem daran liegt, dass Hart ihrer sagenhaften Stimme noch mehr Spielraum gibt. Wer über ein derart durchdringendes Organ verfügt, könnte auf musikalisches Beiwerk ohnehin gleich ganz verzichten.

"Better than home" merkt man in jeder Sekunde an, mit wieviel Herzblut Hart hier am Werk war. In einzelnen Momenten, wie zum Beispiel im mit beeindruckender Hingabe vorgetragenen "Tell her you belong to me", verlangt sie sich dermaßen viel ab, dass man beinahe um sie fürchten muss. Doch Hart ist in Hochform, meistert das Auf und Ab dieses Albums ebenso wie das Auf und Ab ihres Lebens. Sie lotet die Höhen und Tiefen ihrer stimmlichen Urgewalt aus, überzeugt aber auch in vergleichsweise zurückhaltend-poppigen Songs wie etwa im Titeltrack oder in der Ode an ihren Ehemann im wunderbaren "Mechanical heart". Dass sich Hart mit ihrem Betroffenheitsblues erfolgreich für einen Auftritt im Sat.1-Frühstücksfernsehen qualifiziert hat – geschenkt. Das hier ist eine Frau, die man erlebt, mit einer Stimme, die man gehört haben muss! Ähnlich dachten wohl nicht wenige und strömten in Scharen zur größtenteils ausverkauften Tournee. Der wohl verdiente Lohn einer Musikerin, der man jederzeit abnimmt, dass ihre Kunst aus tiefstem Herzen kommt.

(André Schuder)

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Highlights

  • Tell her you belong to me
  • Better than home
  • Mechanical heart

Tracklist

  1. Might as well smile
  2. Tell'em to hold on
  3. Tell her you belong to me
  4. Trouble
  5. Better than home
  6. St. Teresa
  7. We're still living in the city
  8. The mood that I'm in
  9. Mechanical heart
  10. As long as I have a song
  11. Mama this one's for you

Gesamtspielzeit: 48:15 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Klpemu
2016-12-02 21:07:42 Uhr
Tolle Stimme
Tell her you belong to me = grandioser Song

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2015-04-29 23:36:04 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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