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Snapcase - End transmission

Snapcase- End transmission

Victory / Connected
VÖ: 24.09.2002

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ende der Durchsage

Wir schreiben das Jahr 2071. Der Mensch als eigenständig agierendes Individuum: ersetzbar, entbehrlich und erschreckenderweise als solches gar unerwünscht. Die Welt: mit eiserner Klaue regiert durch die Macht großer Konzerne. Die Sicherheit: garantiert durch ständige Überwachung jedes Einzelnen. Bei Aufruhr Mord. "End transmission" erzählt von einer äußerst trostlosen Zukunft und beschwört damit eine Schreckensvision, die sich ein George Orwell auch nicht düsterer hätte ausmalen können. Nun denn, meine Lieben. The future looks dark ahead. Und zwar genau jetzt!

Doch Snapcase hatten auch ohne solch hoch gesteckte Ambitionen schon immer ihren ureigenen Klang. Von den Anfängen eines "Lookinglasself" über den superben Hardcore-Dampfhammer "Progression through unlearning" bis zum sehr okayen "Designs for automation" - Snapcase haben sich Schritt für Schritt längst als feste Größe in einer Szene etabliert, in der sowohl Loyalität als auch Engstirnigkeit zum Tagesgeschäft gehören.

Umso mutiger jetzt dieser Schritt, den "End transmission" vollzieht. Weg vom brachialen Geböller ohne Atempause, hin zu differenziertem Krach. Zwar immer noch mit dem selben schweren Gerät, aber ohne dessen destruktive Konsequenz und halsbrecherische Geschwindigkeit. Daraus ergeben sich allerdings einige Probleme. "End transmission" zwängt alte Drei-Minuten-Kracher zwar in ein übergreifendes, allgegenwärtiges Gesamtkonzept, überstreckt diese allerdings auch mal zu fünf- und sechsminütigen Wannabe-Epen, denen auf halber Strecke der Atem ausgeht.

Elektronischer Schnickschnack und Klimpereien am Klavier: Mit solchen Nebensächlichkeiten erhebt "End transmission" den Anspruch, den "Shape of punk to come" zu predigen, gemahnt dabei aber eher an lila Pause als an blue print. Erst recht, wenn sogar die gewohnt kurzen all the small things vor konzeptionell bedingter Gleichförmigkeit zu stupiden Riff-Eskapaden erstarren. Urknaller wie "Coagulate", "First word" oder ein zur Abwechslung erquickend unstatisches "Exile etiquette" täuschen nicht darüber hinweg, was dieser Scheibe bei aller ausgearbeiteten Vorausplanung über große Strecken fehlt: Dynamik, Initiative, Leben. Eine Weiterentwicklung mit Kopf, aber eben auch ohne Köpfchen. Gibt es tatsächlich die Hoffnung auf eine Revolution? So! Mit Sicherheit! Nicht!

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Coagulate
  • First word
  • Exile etiquette

Tracklist

  1. Coagulate
  2. Cadence
  3. The beat
  4. Believe, revolt
  5. Ten A.M.
  6. First word
  7. New kata
  8. A synthesis of...
  9. Aperture
  10. Exile etiquette
  11. Interrogation
  12. Litmus test
  13. ID/Hindsight

Gesamtspielzeit: 45:41 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Coby
2008-09-09 12:34:14 Uhr
Die Platte ist in meinen Augen ganz klar unterbewertet. Meine Wertung 8/10!
punknerd
2002-12-10 01:22:24 Uhr
hab snapcase gestern gesehen und war zufrieden. ordentliche show, wie immer bisher (4x) nur dass ich diesmal echt viel näher an der bühne war als sonst. fazit: geil rocken, auch wenn man eigentlich nur steht, blaue flecken, schweiss und bier abholen, draussen mal erfrieren lassen und glücklich ins bett fallen.
ansonsten geb ich del oderin recht: guter mix, ohne bruch. und ohne großes bitten zugaben. hut ab jungs.
ditsch
2002-12-09 22:19:47 Uhr
Nicht halb so armselig wie elite-denken.
gerd
2002-12-09 20:38:56 Uhr
ts, ts - "visions" core. ihr möchtegern hardcore kinder. ihr seid so armselig...
Del Oderin
2002-12-08 20:51:12 Uhr
Ich habe Snapcase gestern im Schlachthof gesehen.
Sehr gut. Guter Mix aus alten und neuen Liedern. Sehr gute Liveband. Die neuen Liedern stellten auch keinen Bruch dar oder waren "langweilig oder monoton". Auf jeden Fall ein würdiger Abschluss für dieses Jahr, was bei mir Konzertbesuche angeht. (Schade, dass Glassjaw wieder absagen mussten.)
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