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Sanctuary - The year the sun died

Sanctuary- The year the sun died

Century Media / Universal
VÖ: 03.10.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Pausenbrett

25 Jahre. Fünfundzwanzig! Nein, das ist nicht das Durchschnittsalter der Mitglieder einer hoffnungsvollen Newcomer-Band, das ist tatsächlich die Zeitspanne, die seit dem letzten Album von Sanctuary vergangen ist. Eine Reunion also, die sämtlichen Metal-Nostalgikern das Herz höher schlagen lassen dürfte, konnte die Band um Frontmann Warrel Dane doch seinerzeit mit "Refuge denied" und "Into the mirror black" zwei aufsehenerregende, weil für die damalige Zeit technisch außerordentlich hochklassige Alben vorweisen. Bis – ja, bis der Grunge insbesondere im heimischen Seattle so manche Metal-Kapelle in die Bedeutungslosigkeit spülte. Es kam, wie es kommen musste: Auflösung der Band, nachdem das damalige Label die nicht wirklich brillante Idee hatte, Sanctuary könnten doch auch diesem Trend folgen. Und auch, wenn Dane mit der Gitarren-Koryphäe Jeff Loomis die überaus erfolgreichen Nevermore aus der Taufe hob, war doch immer ein bisschen Wehmut dabei. Motto: Was hätte aus dieser Truppe von Hochbegabten eigentlich werden können?

Sie sind also wieder da, und die Erwartungen im Vorfeld von "The year the sun died" konnten nicht zuletzt wegen dieser Biographie kaum größer sein. Zuerst allerdings vermittelt der Opener "Arise and purify" trotz der wunderbar getragenen Melodiebögen, die so prägend für Nevermore waren, das Gefühl eines vorsichtigen Abtastens. Doch was dann folgt, ist schlicht großartig. "Let the serpent follow me" begeistert direkt durch die geschickt eingesetzten Tempovariationen zwischen Moshpit-Massaker und abkühlendem Refrain, sowie durch die feinen Riffs von Lenny Rutledge. Und als sei das nicht genug, pfeffert jener beim folgendem "Exitium (Anthem of the living)" nach düster drohendem Beginn Riffs für die Ewigkeit durch die Verstärker. Loomis, der damals als 19-jähriger Jungspund Rutledge ablöste – was letztlich der Grund für den Namenswechsel war –, ist zweifelsohne der virtuosere Gitarrist, aber was die beiden Herren hier an den sechs Saiten leisten, ist nicht weniger als Thrash der Extraklasse.

Das absolute Highlight der Platte jedoch ist "Question existence fading", vor allem, weil es am ehesten noch an die alten Zeiten erinnert. So kompakt waren selbst die überaus gut eingespielten Nevermore selten, und auch Dane liefert eine Gesangsleistung ab, die sowohl giftig den Song vorantreibt, als auch durch die längst vergessenen spitzen Schreie Akzente setzt. Und dort, wo Danes klassisch ausgebildetete Stimme dem Zahn der Zeit und dem unsteten Lebenswandel Tribut zollen muss, wird halt die Melodielinie ein wenig tiefergelegt. Wie gut, dass die nicht weniger fantastische Powerballade "I am low" ein wenig Dampf aus dem Kessel nimmt, und wie beruhigend, dass mit "One final day (Sworn to believe)" und "The dying age" Songs vertreten sind, die nicht von Highlight zu Highlight hetzen, sondern einfach "nur" gut sind.

Natürlich weist der heutige Sound von Sanctuary die eine oder andere Parallele zu Nevermore auf. Und das ist auch gut so, denn zum einen wäre es töricht von Dane, diese künstlerische Phase komplett außen vor zu lassen, zum anderen wäre ein Album der Sorte "Refuge denied, part 2" genau der Fehler, der diese Reunion überflüssig gemacht hätte. Nein, "The year the sun died" ist schlicht und ergreifend hochklassiger Thrash mit jeder Menge progressiven Elementen, gepaart mit hörbarer Spielfreude sowie einem Warrel Dane am Mikrophon, der seine der zeitweiligen Alkoholsucht geschuldeten Orientierungslosigkeit abgelegt zu haben scheint. Vor etwas mehr als 27 Jahren verschaffte ein gewisser Dave Mustaine fünf blutjungen Musikern den ersten Plattenvertrag. Heute klingen Sanctuary, als seien sie nie weg gewesen, hungrig und spielfreudig wie 1987, und doch routiniert und kompakt wie die alten Hasen, die sie nun einmal sind. Selten konnte eine Reunion die hohen Erwartungen so eindrucksvoll erfüllen.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Let the serpent follow me
  • Exitium (Anthem for the living)
  • Question existence fading

Tracklist

  1. Arise and purify
  2. Let the serpent follow me
  3. Exitium (Anthem of the living)
  4. Question existence fading
  5. I am low
  6. Frozen
  7. One final day (Sworn to believe)
  8. The world is wired
  9. The dying age
  10. Ad vitam aeternam
  11. The year the sun died

Gesamtspielzeit: 49:51 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Metaloroni
2014-10-01 21:48:16 Uhr
Bin ja megagespannt auf das Teil. Die alten Sache waren nämlich ziemlich geil und Nevermore sind ja ohnehin unantastbar. Eine von de gude, hoff ich.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26285

Registriert seit 08.01.2012

2014-08-14 20:04:19 Uhr


SANCTUARY präsentieren “The Year The Sun Died” Cover Artwork und Album Details



Die legendäre Seattle Metal Band, SANCTUARY, präsentieren stolz das Cover Artwork ihres Comeback Albums „The Year The Sun Died”. Entworfen wurde das Cover von Travis Smith, der schon in der Vergangenheit für Nevermore gearbeitet hat und auch durch seine Arbeiten für Opeth bekannt wurde.



Das Album wird am 03. Oktober erscheinen und 11 neue Songs enthalten. Auf der Deluxe Version ist zusätzlich noch eine Cover Version von The Doors „Waiting For The Sun“ zu finden. Warrel Dane und seine Mitstreiter hatten schon immer ein Faible für Songs aus den 60er Jahren. Auf dem Debütalbum „Refuge Denied“ haben sie schon Jefferson Airplanes „White Rabbit“ zu Metal Ehren verholfen und die Tradition wurde mit Simon and Garfunkel Cover Versionen auf dem Nevermore Klassiker „Dead Heart In A Dead World“ (2000) und dem Warrel Dane Solo Album „Praises To The War Machine“ (2008) fortgeführt. Auf der Deluxe Edition von Nevermores letzten Album „The Obsidian Conspiracy“ (2010) hatte Warrel mit “Crystal Ship” schon einmal bewiesen, wie sehr er The Doors verehrt. Aber viel wichtiger ist natürlich das neue Album, von dem der Opener Track nächste Woche präsentiert wird.



„The Year The Sun Died” – Tracklist:

1. Arise and Purify

2. Let The Serpent Follow Me

3. Exitium (Anthem of the Living)

4. Question Existence Fading

5. I Am Low

6. Frozen

7. One Final Day (Sworn to Believe)

8. The World is Wired

9. The Dying Age

10. Ad Vitam Aeternam

11. The Year the Sun Died



SANCTUARY wurden 1985 gegründet und veröffentlichten zwei Studioalben über Epic Records: "Refuge Denied" im Jahr 1987 und "Into the Mirror Black" im Jahr 1989. Neben vielen anderen Bands tourten sie beispielsweise mit MEGADETH, WARLOCK, FATES WARNING und DEATH ANGEL.1992 löste sich die Band dann offiziell auf und Sänger Warrel Dane und Bassist Jim Sheppard gründeten daraufhin NEVERMORE. Die Reunion von SANCTUARY wurde im Jahr 2010 bekanntgegeben und es folgten einige Festivalauftritte in Europa und den USA in der Originalbesetzung, mit Ausnahme des Gitarristen Sean Blosl, der durch Brad Hull (ex-Forced Entry) als festes Bandmitglied ersetzt wurde.



SANCTUARY line-up 2014:

Warrel Dane – Vocals

Lenny Rutledge – Guitars

Jim Sheppard – Bass

Dave Budbill – Drums

Brad Hull – Guitars



Live:

31.08.2014 Turock Open Air, Essen, Deutschland

Weitere Termine in Kürze.



SANCTUARY online:

www.facebook.com/SANCTUARYfans

www.twitter.com/SANCTUARYmetal



Century Media online:
http://www.centurymedia.com
http://www.myspace.com/centurymediaeurope
http://www.youtube.com/centurymedia
http://www.twitter.com/centurymediaeu
http://www.facebook.com/centurymedia



Century Media Webshop:
http://www.cmdistro.com
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