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Phox - Phox

Phox- Phox

Partisan / Rough Trade
VÖ: 29.08.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ans Herz

Manchmal bedarf es recht wenigen Mitteln. Eine kleine Melodie, ein wenig Licht, ein Mikrofon: "Calico man, don't you worry / When I have to drop your hand / As I have to leave this city / But I'll likely come again / You don't have to tell your sisters / They don't want to watch you wait / But I have shouted from each corner / That I might never love again" – Monica Martins sanfte Stimme treibt dem Hörer bereits in den ersten Minuten von Phox' selbstbetitelten Album die Tränen in die Augen. Dass das sechsköpfige Bandkollektiv aus Wisconsin ihr Debüt ausgerechnet in Justin Vernons Studio aufgenommen hat, ist im Grunde logisch. Auf "Phox" geht es um Herzensangelegenheiten, und die gehen eben ans Herz. So einfach ist das.

Die Vertrautheit zwischen den einzelnen Bandmitgliedern spielt da bei näherer Betrachtung eine viel größere Bedeutung, als man zunächst annehmen sollte. Seit der High School kannte man sich schon und sei dann zusammengezogen, um gemeinsam zu musizieren – was in gleich zwei Höhepunkten resultierte: Der grandiose Auftritt beim SXSW-Festival 2013 stellte sie einem größeren Publikum vor, und als Vorband von The Lumineers beim iTunes Festival übertrumpften sie beinahe den Hauptact. Das erste Album geht diesen bisher erfolgreichen Weg weiter und präsentiert eine junge, neue Band, die man fast für alte Hasen halten könnte. Der zitierte minimalistische Opener "Calico man" soll nur der Anfang sein. Mit dem malerischen "1936", das die Geschichte einer unliebsamen Vorfahrin erzählt, überzeugen Phox ebenso wie mit dem verspielten "Slow motion", das sich ohne große Mühen schnell als herausragendes Highlight des ganzen Werkes kristallisiert.

Dazwischen sind es oft die kleinen Momente, die "Phox" zu einem bemerkenswerten Album machen. Die hauchzarten Pianoklänge von "Noble heart" etwa, bei dem irgendwo im Hintergrund ein Herzschlag zu vernehmen ist. Oder das aus zwei Teilen bestehende "Kingfisher", das sich in der zweiten Hälfte hochdramatisch zu einer sehnsuchtsvollen Elegie entwickelt: "And I've had a million nightmares / I lost one dream / And it was in mint condition / In my sleep." Und dann wären da ja auch noch "Evil", in dem Martin geradezu befreit wirkt, wenn sie mit falschen Freunden abrechnet, oder das abschließende "In due time", das mit seinem zweistimmigen Gesang zu überzeugen weiß. Als ob es das Pendant zum Eröffnungstrack sei, beschränken sich Phox auch hier auf die allernötigsten Mittel, um das Größtmögliche zu erreichen – und das geht nicht nur ans Herz, sondern auch unter die Haut. Und so schnell auch nicht mehr aus dem Kopf.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Calico man
  • Slow motion
  • Noble heart
  • In due time

Tracklist

  1. Calico man
  2. Leisure
  3. Slow motion
  4. 1936
  5. Evil
  6. Laura
  7. Kingfisher
  8. Shrinking violets
  9. Satyr and the faun
  10. Noble heart
  11. Raspberry seed
  12. In due time

Gesamtspielzeit: 50:22 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

lego

Postings: 1299

Registriert seit 13.06.2013

2014-12-28 18:28:53 Uhr
das ist an mir vorbeigegangen. werd ich mal nachholen.

Mixtape

User und Moderator

Postings: 1926

Registriert seit 15.05.2013

2014-08-18 19:39:41 Uhr
Merci! :-)

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-08-18 19:35:49 Uhr
Bei den Referenzen vermisse ich allerdings Feist.

Vorletzte Zeile, zwischen Ani DiFranco und Fiona Apple.

Mixtape

User und Moderator

Postings: 1926

Registriert seit 15.05.2013

2014-08-18 19:06:27 Uhr
Scvhöne Rezension. Bei den Referenzen vermisse ich allerdings Feist.
Glühbirne im Ruhestand
2014-08-01 14:36:08 Uhr
Bin zuerst durch die abgedrehte Confetti Video-EP (http://vimeo.com/61007003) auf sie aufmerksam geworden und habe seitdem hohe Erwartungen an diese talentierte Truppe.
Sehr entspannender Sound und sympathisch sind sie auch noch.

Werde wohl versuchen mir den Köln-Termin frei zu halten.
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