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DZ Deathrays - Black rat

DZ Deathrays- Black rat

Infectious / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 15.08.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Die Kammerjäger

"Simon musste letzte Nacht kotzen." Danke für die Info. Aber warum war er bloß so unpässlich, der Schlagzeuger von DZ Deathrays, glaubt man dieser eher unappetitlichen Interview-Enthüllung von Bandkollege Shane Parsons? Weil nicht einmal einen Monat nach "Black rat" das nicht mehr für möglich gehaltene neue Album von Death From Above 1979 erscheint, womit die zwei Australier ihr Alleinstellungsmerkmal in Sachen roher Dance-Punk in Minimalbesetzung bis auf weiteres wieder los sind? Oder lag es an der gleichen extremen Alkoholzufuhr, wie sie die beiden bereits im Video zum Song "The mess up" demonstrierten? Und will man das überhaupt wissen?

Wer bei dieser Frage mit dem Kopf schüttelt, hat sich jedenfalls den imaginären Diskretions-Bambi verdient und bekommt zur Feier des Tages noch eine großzügige Schippe tanzbaren Radau obendrauf. Denn unverhoffte Konkurrenz oder umgestülpte Mägen hin oder her – DZ Deathrays lassen bereits vom ersten grob verzerrten Ton an keinen Zweifel daran, dass sie ihren Job als kompromissloses musikalisches Kammerjäger-Doppel weiterhin ernst nehmen. Schon das Titelstück ächzt sich durch einen schweren Monstergroove und beißt im Vorbeigehen mehrere Rattenschwänze ab, während sich Parsons mit tiefhängender Gitarre als kehlig skandierender Beastie Boy empfiehlt.

Von Sabotage jedoch keine Spur – dafür flutscht alles immer noch viel zu gut auf "Black rat". Die sich beinahe selbst überholende Raserei von "Gina works at hearts" genauso wie das betont zögerlich Fahrt aufnehmende "Northern lights", das anfangs nur mit Mühe verbergen kann, dass es eigentlich eine gekippte Halbballade ist. Allerdings dauert es nicht lange, ehe bis zum Zerreißen gespannte Stimmbänder und aufbegehrende Riffs angesichts so viel ungewohntem Wohlklang empört auf ihr Recht pochen und der trügerischen Idylle den Garaus machen – akustische Nagervergrätzung in Perfektion. Die sind zu diesem Zeitpunkt nämlich längst über alle Berge.

Dennoch haben DZ Deathrays ihre Laser im Vergleich zum Debüt "Bloodstreams" nicht mehr durchgängig auf "Töten" gestellt und räumen beim harmoniebegabten "Reflective skull" sogar hier und da ein Plätzchen für vergnügt quietschende Leads frei. Eine Friedfertigkeit, die das Duo konsequent durchzuhalten aber weder willens noch fähig ist – Platten wie "Black rat" werden eben in erster Linie für bassig grollende Rollkommandos wie "Fixations", das zersplitterte Wolfmother-Intro von "Ocean exploder" oder ähnlich großartige Raubeinigkeiten gemacht. Und übertönen es außerdem locker, wenn jemand im Bad nebenan noch – aber wir wollten ja diskret sein.

(Thomas Pilgrim)

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Highlights

  • Black rat
  • Reflective skull
  • Northern lights
  • Fixations

Tracklist

  1. Black rat
  2. Gina works at hearts
  3. Less out of sync
  4. Reflective skull
  5. Keep myself on edge
  6. Northern lights
  7. Nightwalking
  8. Fixations
  9. Ocean exploder
  10. Tonight alright
  11. Night slave

Gesamtspielzeit: 39:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

tjsifi

Postings: 787

Registriert seit 22.09.2015

2019-07-17 13:45:59 Uhr
Gerade durch die neue Single auf die Band aufmerksam geworden. Geiler Scheiss!
RockFreaK
2014-09-17 00:03:31 Uhr
Einfach geiles Teil, Groovt ohne Ende, macht einfach Spass. Super Mischung aus Noise Rock, Metal und Indie Pop mit Elektrogefrickel.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2014-07-31 22:08:39 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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