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Cheap Girls - Famous graves

Cheap Girls- Famous graves

Xtra Mile / Indigo
VÖ: 02.05.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

90er for a day

Lo-Fi-Slackerbands gehen immer. Die machen die Art von Musik, die entspannt genug ist, sanftes Entschlummern nach dem zweiten Sixpack möglich zu machen und dabei trotzdem keine bösen Träume zu bekommen. Morgens kommt man aber auch gut raus dazu, weil das ist ja doch noch Rock mit Gitarren und so. An einem stressigen Tag nervt daran nichts, denn es gibt hier niemanden, der sich einem aufdrängt und stresst. Und dann ist ja schon wieder Abend. Das ist jetzt zwar kein außergewöhnlicher Tag und das Leben hart, aber wenigstens stimmt die musikalische Untermalung.

Cheap Girls haben für jede dieser Gelegenheiten einen Song. Mindestens. Die Band arbeitet sich dabei detailreich an den Vorbildern aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern ab. Mit Schuhen von Converse und der Gitarre mit dem dicken schwarzen Klebeband dran. Und die Stimme von Bassist und Sänger Ian Graham erinnert natürlich nur rein zufällig an diesen Langgrauhaarigen mit der Glasbausteinbrille.

Also machen wir uns auf in einen Tag mit "Famous graves". Gerade der Beginn ist äußerst ansprechend. "Slow nod" spreizt die Gitarrenakkorde aus und reckt und streckt sich zum Start. Die Müdigkeit muss aus den Knochen. Aufstehen. Und dann gleicht weiter mit "Short-cut days". Das stapft dann, eine hübsche kleine Melodie pfeifend, zur Tür und macht sich auf den Weg zur Arbeit. Im "2nd floor" angekommen, wo sich das Büro befindet, hoffen wir darauf, dass der Tag unbeschadet und schnell überstanden werden kann. Doch die Hoffnung währt nicht lange. Vom Chef müssen wir uns heute einiges gefallen lassen. Den hat wohl die hübsche Praktikantin verlassen. "Pure hate" in all seiner Vehemenz könnte man auch sagen. Aber auch der schlimmste Arbeitstag geht vorbei. Und abends wartet dann "Turns" und reicht uns ein YES-Törtchen mit Kerze drauf. Und dann fängt alles wieder von vorne an.

Das mittlerweile vierte Album der Amerikaner taugt also durchaus als Begleiter durch den Tag. Die Songs darauf zeigen kaum Schwächen und Ausfälle gibt es nicht. Herrlich nölig-knödelnder Gesang, der sich immer wieder um sich selbst dreht, sowie die treibende Schlagzeugarbeit und die Riffs lassen natürlich die ein oder andere Erinnerung an gewisse Konsorten wach werden. Aber: Die neue Cheap Girls ist damit offiziell die beste Dinosaur-Jr.-Platte seit der letzten Dinosaur-Jr.-Platte. Und die gehen ja bekanntlich immer. Jeden Tag.

(Tobias Scheibe)

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Highlights

  • Slow nod
  • Short-cut days

Tracklist

  1. Slow nod
  2. Short-cut days
  3. Knock me over
  4. Amazing grace
  5. Pure hate
  6. Man in question
  7. 2nd floor
  8. Splintered
  9. Thought senseless
  10. Turns

Gesamtspielzeit: 35:38 min.

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