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Bela B. & Smokestack Lightnin' co-starring Peta Devlin, Walter Broes & Lynda Kay - Bye

Bela B. & Smokestack Lightnin' co-starring Peta Devlin, Walter Broes & Lynda Kay- Bye

B-Sploitation / Rough Trade
VÖ: 04.04.2014

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Angezählt

Die Zeit ist endlich gekommen! Mit der angestrebten Karriere als Rockstar hat es ja bis dato nicht so recht klappen wollen. Und selbst die tägliche Ration Pilzrahmsuppe erhält in der Plattentests.de-Kantine mehr Applaus als der alljährliche Auftritt des Schreibers dieser Zeilen bei der Betriebsweihnachtsfeier. Okay, Akkordeon ist vielleicht nicht das aufregendste Intrument, aber bei unserer schwedischen Praktikantin waren doch auch alle aus dem Häuschen. Aber vergeben und vergessen, denn jeder bekommt seinen verdienten Moment Rockstar-Glam. Zum Beispiel, wenn man stadiontauglich die eigene Rezension einzählt: Eins, zwo, drei, vier!

Vor dem Schreibtisch sitzend doch nicht so beeindruckend? Den Versuch war es wert.

Bela B. trägt offenbar ebenfalls Folgeschäden vom jahrzehntelangen Schlagzeugspiel davon und lässt auf "Bye" jeden Song von einer anderen Künstlerin, unter anderem Eleni Mandell, Lucinda Williams und der deutschen Synchronstimme von Lisa Simpson, einzählen. Auch überdies lässt sich die Ich-Maschine Felsenheimer nicht lumpen und holt sich die Americana/Country-Band Smokestack Lightnin' und Gesangspartnerin Peta Devlin (Die Braut Haut Ins Auge, Oma Hans) zur Umsetzung seiner Soundvorstellung an die Seite. Nach amerikanischem Vorbild hat die Nürnberger Band dann auch gleich die Arrangements aufbereitet und Herr B. konnte sich auf Texterei und Gesang konzentrieren. Thematisch verhält es sich dabei wie eh und je: Die Liebe und das Dämonische stehen auch im 50's-Anzug im Mittelpunkt.

So wird Bela B. "Sentimental", weil er auf seiner Rückbank auf einem Spermafleck Platz nimmt, erkennt in "Nicht nice" seine Traumfrau daran, dass diese ihm sein Portemonnaie stibitzt, und braut sich über einer Fuzz-Gitarre sein diabolisches Süppchen in "Teufelsküche". Außerordentlich kreativ oder ausgefeilt sind die Reime und Geschichten zumeist nicht, aber seit den beiden Vorgängern "Bingo" und "Code B" musste man sich bereits daran gewöhnen, dass die Zeiten der lyrischen Großtaten des Womanizers offenbar einfach zu Ende sind. Zumindest ist der Abwärtstrend gestoppt.

Währenddessen schleppt und dengelt sich das Band-Konglomerat hier und da durch die zwölf Songs. Lediglich beim flotten Auftakt "Abserviert" und in der ehemaligen B-Seite "Bombe tickt" wird etwas beherzter in die Saiten gegriffen. Die ausgewiesenen Duette, insbesondere "My soul / Dein Herz" mit der samtstimmigen Lynda Kay, bringen gern genommene Abwechslung ins Klangbild. Und auch die ausladenden Geigen des Mariachi-Sounds in "Peng!" sind nicht zu theatralisch, sondern beschließen "Bye" stilgerecht, ohne die Grenze zum Kitsch zu überschreiten. Schade, dass nicht in alle Songs so viel Zeit für die Details investiert wurde. Bela B. sagt selbst, dass viele Stücke zwischen Tür und Angel entstanden seien und leider hört man diesen auch an, dass sie ein Schuss aus der Hüfte sind. Eins, zwo, drei, vier, fünf Punkte!

(Andreas Menzel)

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Highlights

  • Abserviert
  • Bombe tickt
  • My soul / Dein Herz (feat. Lynda Kay)

Tracklist

  1. Abserviert
  2. Wenn das mal Liebe wird
  3. Streichholzmann
  4. Der Sünder
  5. Immer so sein
  6. Sentimental
  7. Teufelsküche
  8. Nicht nice
  9. Belphegor
  10. Bombe tickt
  11. My soul / Dein Herz (feat. Lynda Kay)
  12. Peng!

Gesamtspielzeit: 41:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

NetiLu

Postings: 3

Registriert seit 12.05.2014

2014-05-12 00:28:44 Uhr
Liegt es daran, dass ich den Ärzten (und Punk allgemein nicht) früher nicht viel abgewinnen konnte, dass mir "Bye" so gut gefällt?

Ich will nicht behaupten, dass dieses Album musikalisch eine Offenbarung wäre, die mir neue Möglichkeiten aufzeigt. Allerdings sind doch einige Sounds, Melodien und Stimmungen dabei, die mich echt packen. Und Belas Stimme rockt.

Jedenfalls habe ich ihn jüngst live erlebt und fand den Sound gut.

Und jetzt steinigt mich einfach. :)

JanD

Postings: 29

Registriert seit 10.01.2014

2014-04-06 10:56:06 Uhr
Tolle Scheibe! Macht richtig Spass.

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

2014-04-04 10:49:04 Uhr
@Rough: vielleicht noch mal genau hinhören.
Giovanni
2014-04-04 10:46:37 Uhr
Bella, das ist ein ganz ganz großer Wurf!
Rough
2014-04-04 10:37:44 Uhr
"Bela B. trägt offenbar ebenfalls Folgeschäden vom jahrzehntelangen Schlagzeugspiel davon und lässt auf "Bye" jeden Song von einer anderen Künstlerin, unter anderem Eleni Mandell, Lucinda Williams und der deutschen Synchronstimme von Lisa Simpson, einzählen."

So ein Quatsch. Von zwölf Songs werden vier auf diese Weise eingezählt. Also anstatt 100% nur 25%.
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