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Spannendste Phase der Popgeschichte?

User Beitrag

Mr. Orange

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Registriert seit 04.02.2015

21.08.2016 - 20:51 Uhr
Wenn ihr denjenigen Zeitraum der postmodernen Pop- oder auch Rockgeschichte (also seit ca. 1950) eingrenzen müsstest, welcher für euch am faszinierendsten ist, für welche Zeitspanne würdet euch dann entscheiden?

Viele (vornehmlich) Rock-affine Hörer würden vermutlich etwa die Zeit zwischen 1965 und 1972 nennen, manche von ihnen werden vielleicht sogar sagen, dass es qualitativ seitdem stetig bergab ging, was natürlich großer Quatsch ist. Andere werden sagen, dass die spannendste Zeit für Kulturerzeugnisse jedweder Art immer die Gegenwart ist und man sich mehr mit dieser als mit der Vergangenheit auseinandersetzen sollte. Aber das ist natürlich auch ein sehr oberflächlicher Ansatz, wenn man sich für die Entwicklung der Popmusik als Ganzes interessiert.

Wie auch immer, ich glaube, dass die fruchtbarste, spannendste und lehrreichste Epoche der Popgeschichte im Zeitraum zwischen 1976 und 1985 zu finden ist, da sich in dieser Zeit die ganz großen (und wichtigsten) Innovationen abgespielt haben, die die Popmusik als Ganzes am energischsten vorangebracht haben.

Man betrachte nur den rasanten Aufstieg (und ebenso rasanten Abstieg) von Punk, dessen konsequente Weiterentwicklung zu Post Punk und New Wave. Oder den gleichzeitig stattfindenden Höhepunkt von Funk und Disco in den amerikanischen (und dann auch europäischen) Clubs und deren konsequente Weiterentwicklung zum Hiphop. Und natürlich nicht zuletzt auch den parallelen Aufstieg der vollsynthetischen Musikerzeugung vom anfänglichen Randphänomen zum ab ca. 1980 (und dann von Jahr zu Jahr zunehmend) etablierten Methode der Popmusikproduktion. All diese Innovationen fanden in der kurzen Phase zwischen 1976 und 1985 statt. Deshalb (und aus anderen Gründen) ist das für mich die interessanteste Phase der Popgeschichte.

Wie sieht das bei euch aus?


Der Wanderjunge Fridolin

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Registriert seit 15.06.2013

21.08.2016 - 21:03 Uhr
...zwischen 1976 und 1985...

x2. Ganz eindeutig.

Der Wanderjunge Fridolin

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Registriert seit 15.06.2013

21.08.2016 - 21:08 Uhr
Gothic, Industrial und Hardcore wären für diesen Zeitraum noch zu nennen, selbst wenn sie nur Subgenres der bereits genannten sein mögen. Was damals alles möglich war und einfach getan wurde, eben weil man es tun konnte, wäre heutzutage vollkommen undenkbar. Insofern kann man hier schon von einem Verlust an Innovation, Mut und Phantasie reden. Dies als einen kulturellen Rückschritt zu bezeichnen, halte ich nicht für übertrieben. Dem bezüglich waren wir Anfang der 80er weiter als wir es heute sind.

Mr. Orange

User und News-Scout

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Registriert seit 04.02.2015

21.08.2016 - 21:20 Uhr
Gothic, Industrial und Hardcore wären für diesen Zeitraum noch zu nennen

Unbedingt! Überhaupt ja auch unglaublich spannend, wie sich im Wirkungsfeld der "Post-New-Wave" so (zumindest ursprünglich) interessante Szenen wie Gothic, Cold Wave (v.a. in Frankreich) und Industrial herausgebildet haben. Und natürlich EBM als ganz besonders wichtige Zeitgeisterscheinung, ohne die es ja die spätere Technowelle nie gegeben hätte. Alles so spannend. Und alles eben in der Zeit zwischen 1976 und 1985 entstanden und/oder zur Blüte gereift.

Affengitarre

User und News-Scout

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Registriert seit 23.07.2014

21.08.2016 - 21:30 Uhr
Wenn man das Ganze noch bis 86 ausdehnt, hat man sogar noch die ganzen Thrashmetalklassiker von Slayer, Metallica und Megadeth dabei. Haben zwar auch schon vorher Alben veröffentlicht, aber die großen Meilensteine kamen ja 86.

Der Wanderjunge Fridolin

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Registriert seit 15.06.2013

21.08.2016 - 21:36 Uhr
Richtig. Und genau deswegen sind gerade auch die sich damals herausbildenden, zahlreichen Subgenres ein Beispiel für die derzeit so hohe Diversität der Musikszene. Nicht zuletzt hatte sich währenddessen auch im Metal nicht gerade wenig getan (Speed, Thrash, erste Anfänge des Death).

Der Wanderjunge Fridolin

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21.08.2016 - 21:36 Uhr
Affengitarre war schneller.
das wird man ja wohl noch sagen dürfen
21.08.2016 - 21:46 Uhr
naja. im grunde genommen war damals doch auch ziemlich viel unhörbarer quatsch dabei, oder? also so zeug wie bauhaus, neubauten, this heat, joy division
Johnny Utah
21.08.2016 - 21:51 Uhr
65-69
90-93

lumiko

Postings: 1514

Registriert seit 09.09.2015

21.08.2016 - 22:12 Uhr
Interessant ist vielleicht auch die Phase Anfang bis Mitte der 90er, als Techno, Grunge und Britpop ihre Blütezeit hatten.

RevCo Inc

Postings: 257

Registriert seit 10.08.2016

21.08.2016 - 22:29 Uhr
Rein subjektiv würde ich #1 sofort unterschreiben. Das kann aber auch damit zusammenhängen, daß man nun rein zufällig in der oder einer anderen Phase musikalisch "sozialisiert" wurde und das deswegen auch so empfindet und für real hält.
Ich denke mir aber, daß es immer dann solche Blüte-Phasen gab, sobald es irgendwo ein Vakuum zu füllen galt, welches zB durch eine technische Innovation (Synthesizer, Sampler, elektrisch verstärkte Gitarre) oder evtl auch durch eine Art allgemeinen Kulturtraditionsbruch hervorgerufen wurde.
Zum anderen ist es immer schwierig, sowas anhand der Überlieferungen im Nachhinein sinnvoll festlegen zu können, weil (Massen-)Medien damals ganz anders funktionierten als heute, wo rein theoretisch jede Information nur einen Mausklick entfernt ist.

Mr. Orange

User und News-Scout

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Registriert seit 04.02.2015

21.08.2016 - 22:52 Uhr
Ein ganz großes und wichtiges Kapitel wurde 1991 noch mit "Experience" von The Prodigy eröffnet. Das war zu diesem Zeitpunkt wirklich komplett neue Musik, weiß echt nicht, obs solche Innovation noch jemals geben wird. Vermutlich schon, sicher sogar, aber nicht mehr in nem mich derart begeisterndem Ausmaß. Wahnsinn!

Affengitarre

User und News-Scout

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Registriert seit 23.07.2014

21.08.2016 - 23:09 Uhr
Ich möchte nicht rumnerven, aber kam die nicht 92? Nicht, dass das jetzt so wichtig wäre..

nörtz

User und News-Scout

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Registriert seit 13.06.2013

21.08.2016 - 23:12 Uhr
1969 - 1977

In diesem Zeitraum enstanden quasi alle großen Klassiker des Progressive Rock.

Bonzo

Postings: 2953

Registriert seit 13.06.2013

21.08.2016 - 23:19 Uhr
Da fehlen dann aber Hemispheres, Permanent Waves und Moving Pictures. Also das beste was Progrock zu bieten hat.

RevCo Inc

Postings: 257

Registriert seit 10.08.2016

21.08.2016 - 23:35 Uhr
Für mich war "Experience" eher so was wie eine Aggregation aus englisch schnellem HipHop, Vocal House sowie ein bischen von den damals gängigen RappelBeats, und eben das, was ich oben erwähnte: Sampling galore - weil Sampler uns Speicherplatz plötzlich für nahezu jedermann erschwinglich waren, sowie umfangreiche Kenntnis der derzeitigen neueren Musikgeschichte. Und dann so schnell drehen wie es noch Sinn ergibt. Also insgesamt Eklektizismus - nicht wirklich originell (Was mit "Jilted Generation" wiederum aufgehoben wurde).
Das scheint mir aber ein ganz anderes Thema als im ersten Beitrag zu sein.

nörtz

User und News-Scout

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21.08.2016 - 23:56 Uhr
Da fehlen dann aber Hemispheres, Permanent Waves und Moving Pictures. Also das beste was Progrock zu bieten hat.

Dann eben bis 1981. :P
wilson (ausgeloggt)
22.08.2016 - 00:13 Uhr
elvis bis heute (aber nur die guten sachen!)
Alex
22.08.2016 - 00:40 Uhr
'76 - '88, allerdings subjektiv.

Da hast du:
-Die letzten Reste der ganz großen 70er-Rockstar-Dekadenz (Aerosmith, Kiss) und die Frühphase von Queen
-Das Ramones-Debut und die frühen The Clash
-In der Folge New Wave
-Den frühen Hardcore (Dead Kennedies ab '79)
-Die NWOBHM
-Frühachziger-AOR (Journey, Survivor) der sich erheblich von dem musikerhafteren Kram der 70er unterscheidet
-Den vollständigen arrivierten Hardcore in den USA
-NDW in Deutschland (spannend war die allemal)
-Geburt von Thrash
-Aufstieg von Hair-Metal und Sleaze (Final Countdown '86, Slippery When Wet '86, Hysteria '87, Appetite For Destruction '87)
-Suffer von Bad Religion als Meilenstein des Melodic Hardcore
-High NRG-Hedonismusparty in den Charts

Und und und.

Und da hier von Popgeschichte die Rede ist: Kalter Krieg, Miami Vice, DIE Phase des Actionkinos.
jimmy fallon
22.08.2016 - 01:21 Uhr
nicht zu vergessen: styx! :D
Alex
22.08.2016 - 13:39 Uhr
Lieber das dritte Soloalbum von Tommy Shaw (Ambition) - absoluter AOR-Meilenstein.

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