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Serie: Making A Murderer

User Beitrag

Leatherface

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Registriert seit 13.06.2013

08.01.2016 - 00:05 Uhr
Der neue Mega-Hype im "Serial"-Stil, eine 10-teilige Netflix-Dokuserie, die einen Mordfall neu aufrollt.

Es geht um Steven Avery, ein Mann aus dem US-Provinzkaff Manitowoc. Dieser saß 18 Jahre lang im Gefängnis wegen versuchter Vergewaltigung bis dann schließlich bewiesen werden konnte, dass er unschuldig ist und seine Verurteilung letztendlich durch nichts anderes als durch reinste Polizeikorruption herbeigeführte wurde - seine Familie ist nicht beliebt in dem Kaff und man nutzte die Möglichkeit, um ihn loszuwerden (während der wahre Täter dann die Möglichkeit bekam, zwei weitere Frauen zu vergewaltigen).

Aus dem Gefängnis entlassen, möchte Avery entschädigt werden und Konsequenzen sehen für das dreiste Fehlverhalten der Beamten und just als es aussieht, als könnte es eng werden für die Verantwortlichen, passiert das Undenkbare: Eine junge Frau verschwindet, ihr Wagen und ihre Überreste werden auf dem Schrottplatz gefunden, den Avery betreibt. Hat er sie ermordet oder soll ihm der Mord untergeschoben werden, um ihn zum Schweigen zu bringen?

Bin gerade bei Folge 3. Es ist sehr spannend.

Leatherface

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Registriert seit 13.06.2013

08.01.2016 - 21:07 Uhr
"Draw me a picture of how you raped her"

Diese Serie macht so unglaublich wütend. Was für abscheuliche Menschen. Auf was für eine perfide Weise da ein "Geständnis" aus einem armen, schüchternen, im Prinzip geistig behinderten Jungen herausgepresst wird, der ungefähr so intelligent ist wie ein Schimpanse und nicht die geringste Ahnung hat, was da mit ihm geschieht. Da wird einem schlecht.

Und dennoch eine absolut großartige Serie, wo man sich ständig denkt "Ich kann nicht glauben, was ich da gerade sehe/höre".
Unschuldig im Knästle
08.01.2016 - 22:52 Uhr
Es geht um Steven Avery, ein Mann aus dem US-Provinzkaff Manitowoc. Dieser saß 18 Jahre lang im Gefängnis wegen versuchter Vergewaltigung bis dann schließlich bewiesen werden konnte, dass er unschuldig ist und seine Verurteilung letztendlich durch nichts anderes als durch reinste Polizeikorruption herbeigeführte wurde

So ähnlich lief auch der Fall von Debbie Milke...

https://de.wikipedia.org/wiki/Debra_Milke

Leatherface

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Registriert seit 13.06.2013

10.01.2016 - 16:34 Uhr
Ich hab in meinem Leben Hunderte, wenn ich Tausende schockierende Filme, Serien oder Dokumentationen gesehen, aber bis jetzt ist nichts davon gelungen, dass es mir körperlich schlecht geht. Je länger "Making A Murderer" voran schreitet, desto mehr ereilt einen das Bedürfnis über der Kloschüssel zu hängen und sich die Eingeweide rauszukotzen. Es ist ein umwerfendes, tapferes Stück Journalismus, eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der die dominierenden Emotionen vor allem Wut, Fassungslosigkeit und vollkommene Verzweiflung sind. Es ist enorm aufreibend mit anzusehen, aber es muss hundert mal so aufreibend gewesen sein, es zu produzieren oder direkt mitzuerleben. Vor allem aber ist es ein enorm stichhaltiger Beleg dafür wie kaputt und korrupt das Justizsystem ist und womöglich nicht nur das amerikanische. "Schuldig bis die Unschuld bewiesen ist" lautet das Motto und nicht umgekehrt, während alle, die irgendeine Entscheidungsbefugnis und Autorität haben - Polizisten, Staatsanwälte, Richter, etc. - als unantastbare, "rechtschaffene" Hüter des Gesetzes sich gegenseitig vor jeglichen Konsequenzen für Fehlverhalten schützen. Es ist widerwärtig.

Hat Steven Avery Teresa Halbach ermordet? Ich weiß es nicht, ich wünsche es mir fast schon, denn der Gedanke, dass dieser Mann mittlerweile mehr als die Hälfte seines Lebens im Gefängnis verbracht hat für zwei Straftaten, die er nie begangen hat, ist einfach nicht auszuhalten. Wurde seine Schuld über jeden Zweifel bewiesen? Kein Stück. Hat er faire Ermittlungen, einen fairen Prozess, eine faire Verurteilung bekommen? Die Wahrheit könnte nicht weiter davon entfernt sein. Auf der Basis von "Making A Murderer" könnte man zu Schlüssen kommen, die von "Er war's" bis hin zu "Die Bezirkspolizei hat sie ermordet, sämtliche Beweise gefälscht und den Mord Avery untergeschoben, damit sie einer 36 Mio-Klage entkommen können, während Staatsanwaltschaft, Richter und sogar das FBI sie decken" - normalerweise würde ich derartige Gedankengänge ins Reich der Aluhüte verbannen, aber wir sehen die dokumentierten Beweise und absurden Vorgänge ja mit eigenen Augen und die sind derart schlagkräftig, dass eine solche weitreichende Verschwörung fast schon wahrscheinlicher scheint als ein profanes "Er war's". Es ist der reinste Horror und das Schlimmste ist, dass es garantiert kein Einzelfall ist, weder in den USA noch anderswo.

Jennifer

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Registriert seit 14.05.2013

10.01.2016 - 16:38 Uhr
Je länger "Making A Murderer" voran schreitet, desto mehr ereilt einen das Bedürfnis über der Kloschüssel zu hängen und sich die Eingeweide rauszukotzen.

Hab noch zwei Folgen vor mir, aber so geht es mir auch. Bei Ken Kratz ekelt es mich mittlerweile schon, sobald er auch nur zwei Sekunden im Bild ist, und oft sitze ich einfach nur da und schaue mir fassunglos/kopfschüttelnd an, was da gerade passiert. Unglaubliche Geschichte.

Leatherface

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Registriert seit 13.06.2013

10.01.2016 - 16:47 Uhr
Ken Kratz' schrille Stimme inklusive affektierter Sprechweise ist inzwischen vermutlich das abstoßendste Geräusch, das ich jemals hören musste.

Jennifer

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Registriert seit 14.05.2013

10.01.2016 - 16:56 Uhr
Jepp. Ganz, ganz schlimm. Wie er bei der Pressekonferenz nacherzählt, wie die Tat seiner Meinung nach abgelaufen ist - mit diesem näselnden Pathos in der Stimme und den abgehackten Satzenden -, haben sich mir ungelogen die Nackenhaare aufgestellt. Ekelhafter Typ.

Einen ganz schönen Kloß im Hals hatte ich, als die Jury Avery schuld gesprochen hat und die Kamera nicht eine Sekunde von seinem Gesicht gewichen ist. Diese Fassungslosigkeit und Verzweiflung in seinem Blick - dem sieht man den Horrorfilm förmlich an, der gerade in seinem Kopf stattfindet.
Gustl Mollath
10.01.2016 - 17:23 Uhr
normalerweise würde ich derartige Gedankengänge ins Reich der Aluhüte verbannen, aber wir sehen die dokumentierten Beweise und absurden Vorgänge ja mit eigenen Augen und die sind derart schlagkräftig, dass eine solche weitreichende Verschwörung fast schon wahrscheinlicher scheint als ein profanes "Er war's".

Das ist ein Sieg deiner Vernunft.
Vielleicht fällt dir jetzt auch langsam auf, dass der "Aluhut"-Vorwurf immer dann kommt, wenn man etwas vertuschen möchte!?
Ein Mörder in der Mache
10.01.2016 - 17:34 Uhr
https://de.wikipedia.org/wiki/Making_a_Murderer

Lichtgestalt

User und Moderator

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Registriert seit 02.07.2013

10.01.2016 - 19:18 Uhr
Vielleicht fällt dir jetzt auch langsam auf, dass der "Aluhut"-Vorwurf immer dann kommt, wenn man etwas vertuschen möchte!?

Der Vorwurf kommt immer dann, wenn nur Theorien und keine Beweise vorliegen, also das Gegenteil von dieser Dokuserie, die zumindest nachweist, dass da grob fahrlässig und manipulativ zu Werke gegangen wurde.
Aha
10.01.2016 - 19:22 Uhr
Also so wie etwa auch bei den offiziellen "grob fahrlässigen" und "manipulativen" Untersuchungen zu 9/11.

Lichtgestalt

User und Moderator

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Registriert seit 02.07.2013

10.01.2016 - 19:41 Uhr
Also so wie etwa auch bei den offiziellen "grob fahrlässigen" und "manipulativen" Untersuchungen zu 9/11.

Nein, sondern wie bei einem gewissen Posting
von 19:22 Uhr, wo eine Behauptung als Tatsache verkündet wird.
Für Beweise muss man schon mal aus seinem Loch kriechen, 10 Jahre vor Ort recherchieren und _Beweise_ zusammensammeln - und nicht nur geistige Onanie zu Youtube-Schnippseln und obskuren Blogs von Spinnern, Scharlatanen und Dummköpfen betreiben.
Beweise != Theorien.

9/11 ist hier übrigens offtopic.

Leatherface

Postings: 1652

Registriert seit 13.06.2013

10.01.2016 - 20:15 Uhr
dass da grob fahrlässig und manipulativ zu Werke gegangen wurde.

Mindestens. Ich wehre mich noch dagegen zu glauben, dass die Polizei den Mord begangen hat, aber zumindest sind die die einzigen, die sowas wie ein Motiv haben - aber vielleicht müssten wir von mehr Leuten mit Motiven, wenn nicht ab der ersten Sekunde mit mutwilligem Tunnelblick in nur eine einzige Richtung ermittelt worden wäre, gegen jemanden der kein Motiv hat.

Und wie frustrierend es ist, dass sich all das eben nicht 100% nachweisen lässt, abgesehen von einem ganzen Haufen höchstfragwürdiger Indizien. Niemand achtet darauf, ob die Ermittler ihre Arbeit richtig machen und untereinander verpfeift man sich nicht. Im Buddyclub der Justiz rollen scheinbar nur dann Köpfe, wenn jemand sich so dumm anstellt (och, sagen wir mal, den eindeutigen Hinweis der Nachbarbehörde, dass jemand unschuldig im hießigen Gefängnis sitzt, 10 Jahre lang ignorieren), dass es keinen Ausweg mehr gibt - und selbst dann kann man ja immer noch jemandem einen Mord unterschieben, um aus der Sache wieder rauszukommen. Niemand muss sich vor Konsequenzen fürchten.

Ekelhafter Typ.

Wenn auch sonst nirgendwo in "Making A Murderer" gibt es immerhin im Fall von Oberbösewicht Kratz sowas wie ein Happy End. 2 Jahre nach den Ereignissen wurde er seines Amtes enthoben, wegen sexueller Belästigung eines Vergewaltigungsopfers, der er damit drohte, dass er die Anklage gegen den Täter fallen lässt, wenn sie nicht mit ihm ins Bett geht. So viel zu den ethischen Standards des glitschigen Mr. "Reasonable doubts are for innocent people".

Ich bin ja normalerweise gegen simple Gut/Böse-Denkweisen, aber bei solchen offensichtlich machtgeilen und skrupellosen Soziopathen wie Kratz kann man mal eine Ausnahme machen. Wie schrecklich, dass unsere Gesellschaft so funktioniert, dass gerade solche Typen mit ihrem rücksichtslosen Verhalten weit kommen und Machtpositionen einnehmen können, wenn sie sich nicht ganz dumm anstellen.

Der Untergeher

User und News-Scout

Postings: 1867

Registriert seit 04.12.2015

10.01.2016 - 20:31 Uhr
In der Tat eine fassungslos machende Dokumentation...
Netflix-Gucker
10.01.2016 - 20:35 Uhr
Den Mollath haben sie 7 Jahre in die Klapse gesteckt (nur weil er die Verschwörung seiner eiskalten, skruppellosen Frau aufdeckte) - hat vorher auch keinen interessiert, ob das ein Spinner mit Wahnvorstellungen ist oder nicht...
dreamwebb
13.01.2016 - 13:58 Uhr

http://makingamurdererhairstyles.tumblr.com/

Rap von Brendan Dasseys Bruder
https://www.youtube.com/watch?v=OH1wJLa9VvI

Lichtgestalt

User und Moderator

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Registriert seit 02.07.2013

05.02.2016 - 21:33 Uhr
Die US-Doku "Making a Murderer" stellt ein Mordurteil infrage: Steven Avery sitzt in Haft, doch viele Zuschauer halten ihn für unschuldig. Nun ist beim zuständigen Sheriff eine Bombendrohung eingegangen.
Tausende Amerikaner zweifeln an der Schuld dieses Mannes
Nachgedacht
06.02.2016 - 01:26 Uhr
Steven Averys Schicksal erinnert mich irgendwie an das von Castorp.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 14.05.2013

12.08.2016 - 22:47 Uhr
Brendan Dassey’s Conviction Overturned After ‘Making A Murderer’ Tells His Story
Flo
28.10.2018 - 15:42 Uhr
Tja, schön wär’s.

regger

Postings: 223

Registriert seit 31.03.2021

25.07.2022 - 10:59 Uhr
Gerade inkl. 2. Staffel angesehen. Schon sehr schockierend.

Teilweise kommt einem zwar vor dass die Serie etwas einseitig ist und vlt. einige Argumente gegen Avery kleingemacht werden und der Fokus auf die Gegenargumente von Averys Anwälten gelegt wird. Trotzdem ist es unfassbar dass er keinen neuen Prozess bekommen hat.

Und die Inhaftierung von Brendan Dassey ist meiner Meinung nach sowieso ein Witz.

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