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Locas In Love - Kalender

User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26377

Registriert seit 08.01.2012

06.10.2015 - 16:48 Uhr
LOCAS IN LOVE – KALENDER
VÖ: 20.11.2015
Staatsakt/Caroline International
Vorabtrack „Ich werde ein Lied für alle schreiben“: https://soundcloud.com/staatsakt/locas-in-love-ich-werde-ein-lied-fuer-alle-schreiben

Liebe music lovers,

Veröffentlichungstermine, Produktionszeiträume, Marketingpläne, Singleveröffentlichungen, Tourdaten... Da kann der Musiker Künstler sein wie er will, aber von einem gewissen zeitlichen Korsett wird er sich auch nicht befreien können.
Schon wieder nervt die Plattenfirma, der Tourneeveranstalter will mit seinen Terminen in den Vorverkauf, und wie war das?! Die Vinylproduktion dauert mittlerweile drei Monate!? Ja, ganz genau: Hier wäre auch schon die nächste Deadline!

Locas in Love, mittlerweile im 14. Bandjahr angekommen, veröffentlichen am 20.11. unter dem Titel „Kalender“ ihr siebtes Studioalbum. Und wenn man die beiden Karpatenhund-Alben hinzuzählen möchte, sind es tatsächlich schon neune.
Erst im Februar hatte das Kölner Kollektiv das Doppel-Album „Use Your Illusion 3 & 4“ veröffentlicht, aber wie das manchmal so ist mit den Produktionszeiträumen:
Bis das eine Album endlich erschienen ist, hat man unter Umständen schon wieder das nächste Album geschrieben. Und dieses Mal wollte man auf keinen Fall zu lange mit der Veröffentlichung warten: Was raus muss, muss raus!

Locas_Cover

Dabei zeigen sich Locas in Love auf „Kalender“ bei aller Produktivität vermehrt von ihrer dunklen Seite: „Es gibt kein richtiges Leben im Bürgerlichen“, singt Stefanie Schrank im Song „Oh!“, von der auch der kunstvolle Wandkalender mit zwölf Motiven zwischen abgründig, absurd und humorvoll stammt, der dem Album beigelegt ist.
Dabei waren Locas in Love eigentlich immer schon das perfekte Bindeglied zwischen Indie-Untergrund und Breitwand-Pop. Also der ideale Soundtrack für eine moderne Bürgerlichkeit mit einer abgeschlossenen 90s-Sozialisation zwischen Bret Easton Ellis, David Lynch, Nirvana und den Simpsons. Aber nur bei oberflächlicher Betrachtungsweise!
Denn wer genau hinhörte bei den Vorgänger-Alben wie „Saurus“ oder „Lemming“ konnte schon immer bedrohliche Risse im restaurierten Sound-Stuck erkennen.
Und in den Texten von Songschreiber Björn Sonnenberg, der gerne absichtlich die Metrik und Reimschemen aufbricht, fühlten sich die Protagonisten schon immer angewidert und fremd in der Sprechposition der sogenannten Pop-Linken, die im Hochsicherheitstrakt namens Bundesrepublik Deutschland ihr eigenes Klientel bespaßen, nur um daraus am Ende selbst einen Distinktionsgewinn zu ziehen.
Locas in Love versuchen über den Kopf hinaus dahinzugehen wo es wirklich wehtut: Mitten ins Herz hinein!
„Ich werde ein Lied für alle schreiben“ ist dabei noch der größte Schlager auf diesem Album, wobei die Unmöglichkeit, tatsächlich ein Lied für alle Menschen zu schreiben, für jede Lebenssituation und Emotion, und das auch noch in deutscher Sprache, die ganze Zeit über im Song mitschwingt. Dieses Lied darf man also durchaus als eine Hymne auf das Scheitern an sich begreifen. Der Locas in Love Fan dürfte sich jedenfalls schon einmal bestätigt fühlen.
Gleich zu Beginn sterben auf „Kalender“ alle Großeltern, und doch bleibt am Ende ein tröstliches „Gute Nacht“-Lied. Ja, Morgen ist auch noch ein Tag. Und nächste Woche beginnt schon wieder der Oktober. Und neulich beim Kaffee mit Freunden gab es schon wieder Spekulatius. Raum und Zeit bleiben bis auf weiteres eine „Abstract Machine“, und Locas in Love formulieren weiter Album für Album unter der Flagge „Freundschaft, Manifeste und Zerstörung“. Kalender scheint sich dabei vor allem in der 4. Dimension abzuspielen. Und wenn alte Wünsche sterben, fällt es wieder schwer an neue zu glauben!
Dass es kein richtiges Leben im Bürgerlichen gibt, darf jedenfalls weiterhin als sicher gelten. Aber immerhin gibt es für dieses Leben jetzt den richtigen Kalender.

Tourdaten:

04.12. Hamburg, Kleiner Donner (Wintergala)
05.12. Berlin, Badehaus Szimpla Musiksalon (Wintergala)
06.12. Köln, Gebäude 9

Tracklisting:

1) All meine Großeltern
2) Neues Alphabet
3) Ultraweiß
4) Abstract Machine
5) Ich bin eine Insel
6) 35 Tausend Millionen
7) Oh!
8) Ruinen
9) Gebet
10) We are Cyborg!
11) Ich werde ein Lied für alle schreiben
12) Gute Nacht

Locas_Foto

www.locasinlove.com

https://soundcloud.com/staatsakt/locas-in-love-ich-werde-ein-lied-fuer-alle-schreiben

Desare Nezitic

Postings: 5406

Registriert seit 13.06.2013

08.10.2015 - 01:18 Uhr
Auf dem letzten Album ist es mir doch sehr aufgefallen, dass die Band manchmal mit ziemlich käsigen wie schlichten Lyrics daherkommt. Der neue Song reiht sich da glatt ein.
Aber solang es dann einen so wichtigen Song wie "Blackbox" gibt, ist das schon ok.

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

11.11.2015 - 14:28 Uhr
Gerade kam der lange, neue Newsletter ins Haus. Folgende Infos sind wohl die wichtigsten:

Dazu folgendes: es [Kalender] ist nicht einfach ein weiteres Album, sondern ein Kombi-Objekt aus Wandkalender und LP bzw CD. 12 (+1) Songs für 12 (+x?) Monate in 13 Motiven. Schönes schweres Papier und herrliche Kalenderblätter mit Stefanies Kunst - jedes einzelne ein wunderbares Poster für sich. Der LP-Kalender ist aufgeklappt ca. 30x60cm, der CD-Kalender ca. 12x24cm. Beide zugleich nützlich und wunderschön.

In gewisser Weise ist KALENDER auch ein bißchen das companion piece zu UYI3&4, einige der Songs entstanden in derselben Zeit, deshalb ist es schön, ohne viel Zeit dazwischen diesen Zyklus zu beschließen und gleichzeitig den nächsten zu beginnen.

Das erste Video zum Song ULTRAWEISS ist hier: https://youtu.be/plFsj4tQN4A

plus: im April 2016 soll dann die nächste Tour folgen.


Auch wenn das letzte Album nicht der größte Wurf der Bandhistorie war, freue ich mich trotzdem schon auf die nächste Runde :)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26377

Registriert seit 08.01.2012

11.11.2015 - 21:06 Uhr
Frisch rezensiert!

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26377

Registriert seit 08.01.2012

12.11.2015 - 21:23 Uhr
Locas in Love - Ultraweiss.

Erstes Video aus dem am 20.11 erscheinenden Album KALENDER, das tatsächlich mit einem von Steffi Schrank gestalteten Wandkalender auf den Weihnachtsmarkt geschmissen wird…

Für den Roland Barthes geschulten Cineasten in uns allen. Es werde Licht! Film ab...

https://www.youtube.com/watch?v=plFsj4tQN4A

Auf Tournee geht es auch.

4.12.2015 Hamburg, Kleiner Donner (mit MOBILÉ)

5.12.2015 Berlin, Badehaus Szimpla (mit MOBILÉ)

6.12.2015 Köln, Gebäude 9 (mit ROCKAWAY SHANTY)

Michael

Warer Magot

Postings: 484

Registriert seit 13.06.2013

24.11.2015 - 02:17 Uhr
Richtig gutes Album, gefällt mir um Längen besser als "Use Your Illusion 3&4", mit dem ich nie so wirklich warm geworden bin. Highlight des Albums ist für mich "35 Tausend Millionen"; der Wandkalender ist sehr gelungen und ein tolles Extra.

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

24.11.2015 - 09:46 Uhr
Bei mir ist es genau andersherum. Nach den ersten 2 Durchgängen bin ich zum ersten Mal ein wenig enttäuscht von einer Locas-Platte. Aber bei Kollege Bremmer scheint es ja genauso gewesen zu sein, ich habe also noch Hoffnung.
"35 Tausend Millionen" ist aber auch für mich der stärkste Song der Platte.
lukas in love
29.11.2015 - 01:17 Uhr
"excellent holiday theme" ist ja mal kranker scheiß. hätte ich so nicht erwartet. :D

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

14.12.2015 - 13:21 Uhr
Dann ist jetzt auch schon der Zeitpunkt gekommen, um meine Enttäuschung zurück zunehmen. Ein Locas-Album ist eben ein Locas-Album ist eben ein Locas-Album.
Das heißt sowohl: ein Album, welches mich nicht doch irgendwann bekommt, können sie nicht machen. Dafür sind sie mir über die Jahre einfach zu sehr ans Herz gewachsen und treffen bei mir (gerade textlich und thematisch) immer wieder einen Nerv.
Das liegt aber auch damit zusammen, dass sich alle Alben der letzten Jahre thematisch kaum unterscheiden. Vielleicht rührt daher auch die anfängliche Enttäuschung über "Kalender".
Das tröstliche "Use your illusion 3 & 4" finde ich in 2015 besser, aber im Gegensatz zu "Kalender" ist da die Kennenlernzeit ja auch länger.
Mit den genannten Highlights in der Rezension kann ich in der Zwischenzeit auch gut mitgehen.

AndreasM

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 706

Registriert seit 15.05.2013

25.01.2016 - 13:17 Uhr
Wir spielen Ende Januar in Stuttgart und Saarbrücken und gehen im April und Dezember wieder auf Tour. Die Apriltermine stehen bereits alle, siehe unten, nur am 18.4. ist noch eine Lücke. Wer eine brauchbare Idee hat, wo wir irgendwo ganz grob zwischen Offenbach und München vorbeikommen sollen melde sich bitte gerne schnell bei Benny (info@genausogut.net). Wohnzimmerkonzert: denkbar.

29.01. Stuttgart - Merlin
30.01. Saarbrücken - Summa Cum Laude

15.04. Düsseldorf - Zakk (Staatsakt Labelabend mit LIL & Isolation Berlin)
16.04. Dortmund - Sissikingkong*
17.04. Offenbach - Hafen 2*
18.04. TBA
19.04. München - Feierwerk*
20.04. Nürnberg - MUZclub*
21.04. Karlsruhe - Jubez*
22.04. Jena - Glashaus im Paradies*
23.04. Bremen - Etage 3 @ Lagerhaus*
24.04. Münster - Skater's Palace*

(* mit RATS)

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