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Welches Buch liest Du gerade? / Welches Buch hast Du zuletzt gelesen? Wie war/ist es?

User Beitrag

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

05.09.2016 - 10:56 Uhr
Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden älteren Geschwister verlieren im Kindesalter ihre Eltern durch einen Autounfall. Sie wachsen fortan im Internat auf, lernen neue Leute kennen und entwickeln sich im Laufe der Jahre in völlig unterschiedliche Richtungen. Das Buch wird aus der Sicht von Jules erzählt, der zudem auch noch ein Mädchen namens Alva trifft, die ihm auf verschiedenen Stationen seines Lebens begegnet.

Generell befasst sich das Buch sehr liebevoll und doch ernsthaft mit Themen wie Verlust, Trauerbewältigung, Freundschaft und den vielen Ängsten, die zu viel Einsamkeit so oft mit sich bringt. Die verschiedenen Irrungen und Wirrungen der unterschiedlichen, aber glaubwürdig porträtierten Charaktere bringt Wells dabei immer wieder zusammen und schafft eine beeindruckende Lebensstudie. Ich persönlich fand das so großartig, dass ich die knapp 370 Seiten in einem Rutsch gelesen habe und auch danach noch ziemlich lange über die Geschichte nachdenken musste.

9/10

Haruki Murakami - Wenn der Wind singt / Pinball 1973

Die beiden Erstlingswerke des Japaners von 1979 und 1980. Gibt es ja schon seit letztem Jahr auch in Deutschland zu kaufen, gelesen hab ich sie erst jetzt. Man liest schon heraus, wie großartig Murakami das, was er hier erstmals und fast schon tollpatschig versucht, mal beherrschen würde: Märchenhaft erzählt er die Geschichte des 21-jährigen Erzählers, der im ersten Roman die Ferien in seinem Studienort verbringt und drei Jahre später, im zweiten Roman, in Tokio lebt.

Murakami stolpert dabei aber allzu oft über seine eigenen Handlungsstränge, schiebt grobe Gedankenskizzen ein, nur um sie im nächsten Moment wieder zu verwerfen und hadert damit, seinen Charakteren die erstaunliche Tiefe zu geben, für die sie später noch so berüchtigt sein würden. So wirkt das alles leider sehr wirr und ziellos.

Im (empfehlenswerten!) Vorwort beschreibt der Autor die beiden Geschichten als "Küchentischromane", was es wohl am besten trifft. Kann man lesen, sollte man als Fan vielleicht auch - aber verpasst hätte man ohne sie sicherlich nichts.

Wenn der Wind singt 5-6/10
Pinball 1973 5/10

Geilon

Postings: 6

Registriert seit 04.09.2016

05.09.2016 - 14:13 Uhr
@Jennifer

Und wenn das Buch so großartig war, warum zückst du dann keine 10/10?
Jenny
05.09.2016 - 14:27 Uhr
Weil ich die Jenny bin, darum!
Ole Andreson
05.09.2016 - 14:57 Uhr
Immer im Wechsel ein Band:
Uwe Johnson - Jahrestage (9/10)
Alfred Döblin - November 1918 ( schwankend von 9/10 (Teil 1) bis 6/10 (dritter Band)

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

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Registriert seit 14.05.2013

11.09.2016 - 18:20 Uhr
Michel Houellebecq - Elementarteilchen

#14: Ein Roman, der zwischen der Welt der Wissenschaft und der ewigen Suche nach Lust pendelt. In manchen Momenten beschränkt sich Houllebecq hier schon sehr auf ausführliche Beschreibungen von ausgelassenen Bettszenen, in anderen Passagen führt er soziologische, historische und politische Betrachtungen ins Feld. Den Kern des Romans bilden die Halbbrüder Michel Djerzinski und Bruno Clément, die zwar kaum unterschiedlicher sein könnten, jedoch in einer Sache vereint sind: ihrer Position als gesellschaftliche Außenseiter - der eine als introvertierter und emotionsloser Molekularbiologe, der andere als lustsüchtiger Beamter (eine klassische Standardfigur im Werk Houellebecqs).

Ich habe "Elementarteilchen" gerne gelesen, empfand aber über Strecken auch manche Kapitel als äußerst langatmig und redundant. Zwar eines der bekanntesten Bücher des Autors, mit Sicherheit jedoch nicht sein gelungenster, wenn man den Freunden und Bekannten, die schon mehr von ihm gelesen haben, Glauben schenken darf. Gute 6/10 aber in jedem Falle.
Arbeiter
11.09.2016 - 20:31 Uhr
Gerade lese ich "Wages of Rebellion" von Chris Hedges. Ich lese es im amerikanischen Original, weil es unbegreiflicherweise keine Übersetzungen der zahlreichen Werke des Autors gibt.
Arbeiter
11.09.2016 - 20:36 Uhr
Mein Vater hatte übrigens seinen Professor in Amerikanismus. Für mich hat's dann in der Folgegeneration selbstredend nur noch zum Arbeiter gereicht. Gott schütze Amerika!
Die unheimlichen Parallelen
21.09.2016 - 14:57 Uhr
Amerika wurde als Land der Freiheit gegründet. Ist diese Freiheit nun im Begriff, unterzugehen?

In diesem brillant begründeten und provokanten Buch beweist Dr. Leonard Peikoff, wie weit Amerika von seinen ursprünglichen Idealen abgekommen ist und nun demselben Weg folgt, der Deutschland zum Nationalsozialismus geführt hat.

Selbstopferung, orientalischer Mystizismus, Rassismus, „das Allgemeinwohl“ und Pflichterfüllung sind einige der verführerischen Schlagworte, die Dr. Peikoff auseinandernimmt. Er fördert die dahinter¬stehende Philosophie und die Gesinnung zutage, die Deutschland in den Abgrund des National¬sozialismus stürzte und die nun auch die Vereinigten Staaten beherrscht.

Ein schrecklicher Ausblick auf den Weg, den Amerika nun nimmt und ein Weckruf für alle, die unser Recht auf individuelle Freiheit schützen wollen.

Ein Buch – aktueller denn je – auch und gerade für Deutschland.
Die unheimlichen Parallelen
21.09.2016 - 15:15 Uhr
Aber da von euch sowieso niemand dieses Buch lesen wird, mache ich mir erst gar nicht die Mühe, den Titel des Buches zu nennen. Wäre ja überflüssig...

MM13

Postings: 2359

Registriert seit 13.06.2013

21.09.2016 - 19:17 Uhr
marcus sakey-die abnormen 3 (mit feuer geschrieben) 7/10.
alle 3 teile super geschrieben.mitte der 80er jahre werden zum ersten mal menschen mit besonderen fähigkeiten(die abnormen)geboren die bei den "normalen" ängste und vorurteile verursachen,bis es zum gegenseitigen krieg kommt....

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10793

Registriert seit 23.07.2014

22.09.2016 - 18:03 Uhr
Jennifer Egan - Der größere Teil der Welt

Habe es jetzt auch gelesen und es war auf jeden Fall ein sehr interessantes Erlebnis. Am Anfang jedes Kapitels fühlte ich mich immer kurz verloren. Andere Charaktere, eine andere Zeit, ein anderer Stil, aber es hat Spaß gemacht, dort nach und nach die Verknüpfungen zu entdecken. Meistens blieb dann nach jeder Geschichte ein bitterer Nachgeschmack, wobei ich da auch manche Episoden mehr genossen hab als andere. Aber ja, war gut.

Hat jemand "Black Box" gelesen und kann das empfehlen?

Kevin

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Registriert seit 14.05.2013

25.09.2016 - 18:29 Uhr
@Affengitarre: Noch nicht, habe es aber in jedem Fall noch vor.

Christian Kracht - Die Toten

#15: Dieser Roman hinterlässt nicht selten ratlos: Die von Kracht aufgefahrenen Personen sind teilweise realer Natur (Hugenberg, Kracauer, Eisner), teilweise komplett erfunden (Ida, Nägeli), teilweise halb erfunden (Amakasu). Die Handlungsziele der einzelnen Akteure bleibt oft unklar, ihre Motivationen verschwimmen nicht selten. Am Ende steht dennoch ein schauerlicher Spaß, der irgendwas mit dem Übergang von Stumm- zu Tonfilm, japanischer Kultur und Charlie Chaplin zu tun hat. Weniger gut als die Meisterwerke "Faserland" und "Imperium", klar besser als das kaputte "1979" - 7/10.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

06.10.2016 - 09:37 Uhr
Sylvain Neuvel - Giants

Ein Mädchen entdeckt in einer Höhle eine riesige Metallhand. Nach und nach werden weltweit weitere Teile eines gigantischen Roboters entdeckt. Niemand weiß, woher er kommt, aber man ist fest entschlossen, alle Teile zu finden und ihn zusammenzusetzen. Drumherum gibt es politische Machtspielchen darum, wem der Roboter nun eigentlich gehört.
Die komplette Geschichte wird in Form von Interviews, Logbucheinträgen oder Zeitungsartikeln erzählt. Das sorgt dafür, dass das Lesen nur so flutscht. Dazu sind die Interviews und die Geplänkel zwischen den Protagonisten teilweise sehr wiitzunterhaltsam.
Da es der Auftakt einer Trilogie ist, bleibt zum Ende einiges unklar, aber ich werde die Reihe weiter verfolgen.

7/10

---

Ronald Malfi - December Park

Hierzu zitiere ich mal User MM13, der es weiter vorne beschrieben hat.

unglaublich gefühlvoll geschrieben,im stil von stand by me.ein paar jungs wollen in ihrem heimatort eine mordserie an kindern aufklären.das ganze in den 1990ern.schönes buch über freundschaft und die jugend mit hohem spannungsfaktor,zum schluss steht man fast mit tränen in den augen da,nur zu empfehlen.

Kann ich nur zustimmen. Ein paar Längen gibt es zwar, aber insgesamt ist die Geschichte wirklich sehr fesselnd, mit einigen witzigen und auch traurigen Momenten. Am Ende hatte man tatsächlich einen Kloß im Hals. Eines der schönsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Gibt es als Ebook momentan für unter 3€, falls das für jemanden ein Kriterium ist.

8/10

Boston

Postings: 627

Registriert seit 14.06.2013

08.10.2016 - 20:04 Uhr
Jonas Joansson - Die Analfabetin die rechnen konnte 7/10

War ein Geschenk und ich habe es gerne gelesen. Kurzweilige Unterhaltung und man staunt gerne über die Fantasierkunst des Autors.
@Boston
08.10.2016 - 20:38 Uhr
Analfabetin? Die Dummheit scheint grenzenlos zu sein...

Boston

Postings: 627

Registriert seit 14.06.2013

09.10.2016 - 19:24 Uhr
Die Humorlosigkeit in diesem Forum auch.

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1023

Registriert seit 14.05.2013

09.10.2016 - 23:57 Uhr
Heinrich Steinfest - Das grüne Rollo

#16: Fantasievoller, aber sprachlich leicht enervierender Roman des österreichischen Autors. Immerhin: Nach einem ermüdenden Zwischenteil wird die Geschichte um den jungen Theo, der mittels eines Rollos zwischen den Welten wandern kann, gegen Ende besser und löst sich ganz angenehm auf. Für mich letztlich mittelmäßige 5/10.

Mixtape

User und Moderator

Postings: 1926

Registriert seit 15.05.2013

14.10.2016 - 19:36 Uhr
Didier Eribon - Rückkehr nach Reims

Eine Mischung aus Autobiographie und Sachbuch. Eribon erzählt von seinem Weg als Arbeiterkind zu einem angesehenen Soziologen, dazu erzählt er auch von seinem Coming-out. Es enthält aber auch viele Ausflüge in die Theorien anderer, etwa Bourdieu und Sartre, in die Politik, etwa, indem er verhandelt, wie die Linke einen Großteil der Arbeiterklasse an die Rechte verloren hat oder eben nicht, immer wieder durch seine Biographie als roter Faden zusammen gehalten.

Sehr interessant,viele Anknüpfungspunkte, nur an wenigen Stellen unangenehmes Dissen anderer Soziologen.

Tobson

Postings: 1061

Registriert seit 11.06.2013

25.10.2016 - 10:00 Uhr
Hat einer von euch schon die Kurzgeschichten von Ted Chiang gelesen?
Bin darauf gestoßen, als ich was über den Film "Arrival" gelesen hab und dort erwähnt wurde, dass dieser auf einer Kurzgeschichte von ihm basiert.

Maximilian

Postings: 16

Registriert seit 11.07.2015

25.10.2016 - 10:59 Uhr
"Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes" habe ich vor einer langen Weile gelesen. Wirklich gut, gerade was er darin über den Turmbau zu Babel herumspinnt. Ein wenig absurd, aber auch amüsant und mit Tiefe. Wie bei George Saunders

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

25.10.2016 - 11:27 Uhr
Kenne den auch noch nicht, klingt aber interessant.

Aufdecker

Postings: 46

Registriert seit 06.10.2016

25.10.2016 - 11:35 Uhr
"unangenehmes Dissen" DISSEN?! Dein Ernst? Wie alt bist Du? 16? Oder machste einen auf voll crazy cool Uncle from da Hood?!

Tobson

Postings: 1061

Registriert seit 11.06.2013

25.10.2016 - 12:16 Uhr
@ Maximilian: Danke, dann kommen die beiden deutschen Bücher, die ich bis jetzt von ihm gefunden habe, mal auf meine Wunschliste. :-)

Loketrourak

Postings: 2251

Registriert seit 26.06.2013

25.10.2016 - 12:32 Uhr
Zuletzt gelesen:

Heinz Strunk - Der goldene Handschuh
Heinz Strunk - Junge rettet Freund aus Teich - eher von der teilbiografischen Seite Strunks.
Wolfgang Welt - Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe (drei Romane). Bin ich draufgekommen, weil Welt dieses Jahr verstorben ist.
Jane Gardam - Ein untadeliger Mann: Super, wirkt aus der Zeit gefallen in Stil und in Thema.

Im Anbruch: Jane Gardam - Eine treue Frau.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10793

Registriert seit 23.07.2014

25.10.2016 - 16:09 Uhr
Etwas empfehlenswertes dabei gewesen?

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1023

Registriert seit 14.05.2013

30.10.2016 - 23:49 Uhr
Joseph Fink & Jeffrey Cranor - Willkommen in Night Vale
#17: Das Buch zu den Podcasts - für mich eine wunderbar schrullige, aberwitzige, spannende und abwechslungsreiche Story voller skurriler Figuren, Einfälle und Wendungen. 7/10

Gomes21

Postings: 4887

Registriert seit 20.06.2013

31.10.2016 - 09:51 Uhr
Ian McEwan - Sweet Tooth 8/10
Joseph Conrad - Heart of Darkness 10/10

Loketrourak

Postings: 2251

Registriert seit 26.06.2013

31.10.2016 - 13:00 Uhr
@Affengitarre

Sorry, erst jetzt aufgefallen:

Ja, empfehlenswert finde ich die alle (für Menschen, die so ähnlich ticken wie ich).

Strunk finde ich ganz grandios, kein schlechtes Buch von ihm gelesen, ("in Afrika" war vielleicht nicht ganz so stark).
Ist das eigentlich Jungs-/Männerliteratur?

Der goldene Handschuh kriegt 9/10 - das Milieu dieser Kneipe ist so derartig scharf gezeichnet, der derbe Suff, Die Psychografie von Honka.. - toll!

Junge rettet Freund aus Teich: Wie gesagt eher von der biografischen Sorte. Wieder das Motiv seiner psychisch erkrankten Mutter, das triste Leben in Harburg, die arschlochhaftigkeit vom Bully in der Landjugend... 8,5/10.

Bei Wolfgang Welt muss man sich auf den unbedingt-subjektiven-ruhrpott-Stil einstellen. 100% biografisch. Meine Frau fand das auf Dauer ermüdend und langweilig, ich sehr spannend. Eine Biografie zwischen Musik- und Kulturschreiberei, Bochum, Beziehungen und immensen Biermengen welches in einer handfesten Psychose mündet, aus der sich Welt Zeit seines Lebens wohl nie richtig erholt hat. 7,5/10.

Jane Gardams untadeliger Mann ist ne glatte 9, ein völlig aus unserem Leben gefallener Roman über einen über 80-jährigen englischen Kolonialanwalt in Asien, dert seinen Lebensabend zurück in GB verbringt. Toll erzählt.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

31.10.2016 - 14:48 Uhr
Thomas Mann "Der Zauberberg".

Hatte die "Buddenbrooks" endlich mal gelesen und war recht begeistert. Deshalb dachte ich,ich mach das hier und "Doktor Faustus" gleich noch mit.
Ein geradezu meditatives Buch, für welches ich immer eine spezielle Stimmung braucht. Aber eben auch wundervoll.

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

03.11.2016 - 23:00 Uhr
Meine schönsten Leseerfahrungen bislang in diesem Jahr:

Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit

Eine Familiengeschichte von grosser Lebensklugheit. Selten hat mich ein Buch derart berührt.

Thomas Bernhard - Auslöschung

Ich mag die Egozentrik seiner Hauptfiguren und die gebetsmühlenartigen Wiederholungen. In "Auslöschung" läuft Bernhard zur Bestform auf.

Thomas Mann - Buddenbrooks

Gebannt verfolgt man das Schicksal und den Niedergang dieser stolzen Kaufmannsfamilie. Einzigartige Charakterstudien. (@MACHINA: teile deine Begeisterung:).

nörtz

User und News-Scout

Postings: 13874

Registriert seit 13.06.2013

03.11.2016 - 23:02 Uhr
Thomas Mann "Der Zauberberg".

Hatte die "Buddenbrooks" endlich mal gelesen und war recht begeistert. Deshalb dachte ich,ich mach das hier und "Doktor Faustus" gleich noch mit.
Ein geradezu meditatives Buch, für welches ich immer eine spezielle Stimmung braucht. Aber eben auch wundervoll.


Sah Castorp bestimmt auch so. :D

Der Untergeher

User und News-Scout

Postings: 1862

Registriert seit 04.12.2015

04.11.2016 - 00:19 Uhr
@myx : Es freut mich immer ungemein, wenn ich auf jemanden treffe, der meine Bernhard Faszination teilt. Auslöschung ist in der Tat großartig, wobei Ja für mich sein bestes Werk ist. Er hat aber mit Verstörung, Der Untergeher, Das Kalkwerk, Korrektur, Holzfällen und Alte Meister (nahezu) ebenbürtige Meisterwerke geschaffen. Kaum ein Schriftsteller hat solch eine Fülle an Überwerken auf die Welt losgelassen. Höre momentan als Hörbuch den Briefwechsel zwischen Bernhard und Unseld. Absolut köstlich.

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

04.11.2016 - 07:24 Uhr
@Der Untergeher:
"Das Kalkwerk" und "Holzfällen" habe ich ebenfalls mit Genuss gelesen, dazu "Wittgensteins Neffe", "Frost" und die eindrücklichen (kindheits-)biografischen Bändchen "Die Ursache", "Der Keller", "Der Atem" und "Die Kälte".

Seinen Schreibstil, diese thematischen Variationen und Wiederholungen/Reprisen, kann man schon fast als musikalisch bezeichnen. Mein Bernhardsches Lieblingswort lautet "naturgemäss" :-).

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

04.11.2016 - 07:27 Uhr
Ach ja, und noch vergessen: Die Freude ist ganz meinerseits.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

04.11.2016 - 08:11 Uhr
Neil Gaiman - Der Ozean am Ende der Straße

Nicht der ganz große Wurf, als der es beworben wird, aber eine schöne (leider zu kurze) Geschichte über Kindheit und Freundschaft mit diversen phantastischen, gruseligen Elementen im typischen Gaiman-Stil.

7/10



Michael Dissieux - Graues Land

Sehr düstere Endzeitgeschichte. Die Welt ist mehr oder weniger untergegangen, die meisten Menschen sind tot, niemand weiß genau, was passiert ist und nachts streifen mysteriöse Kreaturen umher. Ein alter Mann lebt mit seiner bettlägerigen Frau in den Bergen und kümmert sich rührend um sie, auch wenn es keine Hoffnung gibt. Irgendwann muss er raus, um Vorräte zu besorgen und lernt, wie schlimm es um die Welt tatsächlich steht.
Eine extrem düstere, traurige Horrorgeschichte ohne jeglichen Lichtblick. Zwischendurch ziemlich langatmig aber insgesamt recht fesselnd. Auftakt einer Trilogie.

6/10

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

04.11.2016 - 12:59 Uhr
@myx:
Oh, schön. Vielleicht kannst du mir ja noch mehr von Mann empfehlen. Oder ähnliches. :)

Björn

Plattentests.de-Mitarbeiter

Postings: 74

Registriert seit 13.06.2013

04.11.2016 - 14:36 Uhr
@seno: Schon "Trigger Warning" gelesen? Da ist Gaiman in mehreren Kurzgeschichten deutlich näher an seinen besten Momenten dran.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

04.11.2016 - 14:48 Uhr
Nein, noch nicht. Habe generell noch einige von ihm auf der Liste.

Otto Lenk

Postings: 772

Registriert seit 14.06.2013

04.11.2016 - 14:49 Uhr
Niemalsland und Ein gutes Omen: Der völlig andere Hexen-Roman (in Zusammenarbeit mit Terry Pratchett) sind seine literarischen Großtaten.

Otto Lenk

Postings: 772

Registriert seit 14.06.2013

04.11.2016 - 16:09 Uhr
American Gods vergaß ich!

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1023

Registriert seit 14.05.2013

04.11.2016 - 16:18 Uhr
"American Gods" liegt hier auch rum. Hatte nur noch nicht die Muße, damit anzufangen. :)

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

04.11.2016 - 16:27 Uhr
American Gods habe ich vor Jahren gelesen. Wurde ja häufig als sein Meisterwerk angepriesen. Hatte zuvor aber die von Otto Lenk genannten und Sternwanderer gelesen und war dann etwas ernüchtert. Irgendwie ist auch nicht wirklich was hängen geblieben. Wollte es aber immer noch mal lesen. Vielleicht war ich ja damals einfach nicht reif genug.:-)

Das Graveyard-Buch kann ich auch empfehlen.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

04.11.2016 - 16:35 Uhr
Und Sandman natürlich, aber das gehört ja in den Comic-Thread.

Maximilian

Postings: 16

Registriert seit 11.07.2015

04.11.2016 - 17:08 Uhr
Mein Liebstes von Bernhard bleibt „Der Untergeher“, sagte er, dachte ich.

Emma Clines „The girls“ hat mich enttäuscht (nach all dem Hype).

Sonst zuletzt begeistert gelesen: Mehrere Novellen von César Aira. Surreale Büchlein, je kaum hundert Seiten, in denen Popkultur auf Hochkultur trifft, Spiritualität auf Philosophie, Sex und Gewalt. Meisterhaft erzählt, doppelbödig. Und der Humor!

eMSig70

Postings: 27

Registriert seit 07.04.2016

04.11.2016 - 18:18 Uhr
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Patrick Bahners
Die Panikmacher - Die deutsche Angst vor dem Islam. Eine Streitschrift.

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Heimatschutz - Der Staat und die Mordserie des NSU

Alles ziemlich starker Tobak, aber in Zeiten wie diesen umgemein aufschlussreich.

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

04.11.2016 - 21:09 Uhr
@Maximilian:
Neben "Ja" werde ich also gerne auch "Der Untergeher" lesen (nun schon zweimal von Liebhaberseite empfohlen).

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

04.11.2016 - 22:01 Uhr
@MACHINA:
Ich musste etwas schmunzeln, als ich dein Thomas-Mann-Posting gelesen habe. Nach meiner Begeisterung für "Buddenbrooks" habe ich nämlich ebenfalls zum "Doktor Faustus" gegriffen. Und nun lese ich seit einiger Zeit - und nach vielen Jahren zum zweiten Mal - den "Zauberberg" (liest sich alles wie neu;-).

Mit "Doktor Faustus" bin ich nie richtig warm geworden. Zu blutleer, zu musiktheoretisch (wie voller Leben stattdessen die "Buddenbrooks"). Einzig die Streitgespräche der Musikstudierenden vermochten mich ein wenig zu fesseln.

Den "Zauberberg" finde ich dagegen wiederum meisterhaft. Ich lese ihn mit mehr Gewinn als seinerzeit - und werde dieses Mal wohl nicht nach 600 Seiten abreissen lassen.

Sonst habe ich von Thomas Mann nur die vielgepriesene Novelle "Der Tod in Venedig" gelesen, die mich aber seltsamerweise nicht überzeugt hat. Ich kann dir also keine weiteren Werke von Thomas Mann empfehlen. Vielleicht wäre "Felix Krull" noch lesenswert?

"Oder ähnliches?" - Da fällt mir nur "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil ein. Ein Werk mit ähnlichem Bildungsanspruch wie der "Zauberberg". Es werden die geistigen Strömungen der ausklingenden K.-und-K.-Monarchie verhandelt. Wunderbar philosophisch, viel psychologisches Gespür. Man begegnet Schriftstellern, Musikern, Militärs, Sportlern, Politikern Malern, u.v.m. und - einem Massenmörder. Interessant und pikant auch die Geschwisterliebe Ulrichs (des Protagonisten) zu Agathe. Das Werk ist monströs angelegt, und leider ein Torso geblieben. - Aber wahrscheinlich hast du dieses Buch ja bereits gelesen?

Boston

Postings: 627

Registriert seit 14.06.2013

05.11.2016 - 14:26 Uhr
Jonathan Coe - Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim

Ein Buch über einen Roadtrip eines Zahnbürstenverkäufers, der irgendwie auf der Verliererseite der Gesellschaft steht - klang ganz nett. Es fing auch unterhaltsam und kreativ an, kann das Niveau dann aber absolut nicht halten. Es hat ziemliche Längen und die Einfälle werden schwächer. Nette Idee, aber als großartig würde ich das nicht bezeichnen.
5/10

Der Untergeher

User und News-Scout

Postings: 1862

Registriert seit 04.12.2015

06.11.2016 - 10:05 Uhr
die eindrücklichen (kindheits-)biografischen Bändchen "Die Ursache", "Der Keller", "Der Atem" und "Die Kälte".

Habe mich noch nicht mit seinem biografischen Werken auseinander gesetzt. Sollte ich vielleicht mal in Angriff nehmen.

Seinen Schreibstil, diese thematischen Variationen und Wiederholungen/Reprisen, kann man schon fast als musikalisch bezeichnen.

Ja, absolut. Wenn es dann auch noch um Musik geht verstärkt sich dieser Eindruck und wird fast schon ironisch meta.

Mein Bernhardsches Lieblingswort lautet "naturgemäss" :-).

Meins wohl das geniale "Gesprächszusammenschlagerin".

Mein Liebstes von Bernhard bleibt „Der Untergeher“, sagte er, dachte ich. 

:D

myx

Postings: 4652

Registriert seit 16.10.2016

06.11.2016 - 12:32 Uhr
"Gesprächszusammenschlagerin" - herrlich.

An "naturgemäss" liebe ich, dass es bei Bernhard so sicher kommt wie das Amen in der Kirche, und jeweils zu Satzbeginn - in einer Art trotzigem Aufklang oder Tusch - den Eigensinn seiner Ich-Erzähler markiert, den ich so köstlich finde (vielleicht vergleichbar mit dem Trommler Oskar in der "Blechtrommel", die ich übrigens noch immer nicht gelesen habe; steht aber auf meiner Wunschliste für nächstes Jahr).

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